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Breitbandausbau in Raguhn-Jeßnitz Breitbandausbau in Raguhn-Jeßnitz: Schnelles Netz dauert dank Corona länger

Von Tim Fuhse 09.06.2020, 11:27
Internet am Jeßnitzer Rathaus: auch Wlan-Router brauchen Kabel.
Internet am Jeßnitzer Rathaus: auch Wlan-Router brauchen Kabel. Kehrer

Raguhn-Jeßnitz - Die Bürger von Raguhn-Jeßnitz müssen länger als geplant auf schnelles Internet warten. Der Breitbandausbau vor Ort verzögert sich. Nach aktuellem Stand soll die Technik nun im Sommer oder Herbst 2021 fertig eingerichtet sein. Das bestätigt Bürgermeister Bernd Marbach (parteilos) der MZ nach einem Gespräch mit der ausführenden Firma Wittenberg.net am vergangenen Donnerstag.

Hintergrund sind demnach die Einschränkungen in der Corona-Pandemie. „Bei der Wittenberg.net hat sich infolge von Corona erstmal alles verzögert“, sagt Marbach. Die Ausbauarbeiten seien am 5. März gestoppt worden, sie liefen nun langsam wieder an. Das hat den Zeitplan nach hinten geschoben.

Laut Bürgermeister Marbach werde die Firma nun mindestens ein halbes länger brauchen

„Jetzt fehlen uns fast drei Monate“, sagt der Bürgermeister. Ursprünglich sollten die Kabel bis Ende des Jahres verlegt werden. Laut Marbach werde die Firma nun mindestens ein halbes länger brauchen. Ein genaues Abschlussdatum „konnten sie uns noch nicht sagen“, so Marbach. Wegen der Corona-Pandemie müsse auch das Finanzmodell für den Ausbau überarbeitet werden.

Die Wittenberg.net hatte im vergangenen Sommer begonnen, die Ortschaften der Kommune für schnelleres Internet auszurüsten. Thurland und Hoyersdorf sind laut Marbach mittlerweile schon technisch vorbereitet. Auch in Schierau sei bereits eine zentrale Verteilerstation errichtet worden. Dann erreichte die Pandemie Deutschland und erzwang eine Pause - nachdem insgesamt ein knappes Drittel der Kabel verlegt waren.

An dem Ausbauprojekt arbeitet Raguhn-Jeßnitz schon seit Ende 2016

„30 Prozent der Leistung sind fertiggestellt“, sagt der Bürgermeister. Von Schierau aus sollen die Arbeiten zunächst in Richtung Raguhn und später bis Jeßnitz fortgesetzt werden. „Dann sind die zwei Städte erschlossen“, erklärt Marbach. Fortan sollen die Bürger überall in der Kommune mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Megabits pro Sekunde im Internet surfen können. Diese Rate, mit der Inhalte heruntergeladen und angezeigt werden, wurde mit der Wittenberg.net vereinbart.

„Das ist vertraglich gesichert“, sagt Marbach. „Das müssen sie erfüllen“. Um ein entsprechendes Surf-Tempo zu ermöglichen, werden nun vorwiegend Glasfaserkabel verlegt. Mit diesen ist grundsätzlich sogar noch ein deutlich schnellerer Weg durchs Internet möglich. Wo bereits Kupferkabel der Telekom liegen, werden jene laut Marbach aber weiterhin angezapft.

An dem Ausbauprojekt arbeitet Raguhn-Jeßnitz schon seit Ende 2016. Im Juni 2017 wurde der Auftrag an die Wittenberg.net vergeben - ein Tochterunternehmen der Wittenberger Stadtwerke. Die Firma investiert nach ursprünglichem Plan rund 4,2 Millionen Euro. Knapp 600.000 Euro davon hat Raguhn-Jeßnitz als Fördermittel von Bund und Land eingeworben, um die Wirtschaftlichkeitslücke zu schließen. (mz)