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Blühende Landschaften in Köckern Blühende Landschaften in Köckern: Sorgt Rohr-Leck der Midewa für sattes Grün?

Von Sylvia Czajka 31.05.2019, 09:02
Immergrün am Sportplatz Köckern? Anke Müller beobachtet seit Monaten, das hier etwas nicht richtig läuft.
Immergrün am Sportplatz Köckern? Anke Müller beobachtet seit Monaten, das hier etwas nicht richtig läuft. Kehrer

Köckern - Den Wunsch nach blühenden Landschaften trieb schon Altbundeskanzler Helmut Kohl um. Dabei hatte er wohl Köckern nicht im Blick und wollte es sicherlich auch nicht wortwörtlich genommen wissen.

Doch blühende Landschaften, schmunzeln die Köckerner, findet man genau hier. Selbst während der Dürrezeiten im regenarmen Sommer 2018. Hier grünt es so grün: in der Nähe des Köckernschen Sportplatzes.

Das Gebiet kann sich seit knapp einem Jahr über Bewässerung von unten nicht beklagen. Aber wieso? Das ist ein Rätsel. Anke Müller meldete das Phänomen bereits letzten Sommer der Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH (Midewa). Doch alles blieb, wie es war.

„Es sind nach Prüfung der Trinkwasserleitung keine erhöhten Mengenabgaben festgestellt worden“

„Nichts ist passiert“, sagt sie. Offenbar heißt der Befehl noch immer: Wasser marsch! Im April diesen Jahres versuchte Sohn Glenn nun einen zweiten Vorstoß - dieses Mal über den Ortschaftsrat. Der leitete die Anfrage an die Stadt weiter und die wiederum an die Midewa. Auch die MZ wollte Näheres vom zuständigen Versorgungsunternehmen über das Köckernsche „Wasserreservat“ wissen. Catrin Janke, Leiterin der Midewa-Niederlassung Muldenaue-Fläming, versichert, dass ihre Mitarbeiter vor knapp einem Jahr sehr wohl dem Bürgerhinweis nachgegangen seien.

„Es sind nach Prüfung der Trinkwasserleitung jedoch keine erhöhten Mengenabgaben festgestellt worden.“ Man werde jetzt erneut eine Prüfung vornehmen. Es könnte sich um eine undichte Schweißnaht am unmittelbaren Abgang der Versorgungsleitung für das Ortsnetz Köckern handeln, schätzt Catrin Janke.

Derzeit befinde sich die Medewa in der Vorbereitung der Baumaßnahme

Da die Erneuerung eines so genannten Schieberkreuzes in der Ortslage anstehe, gebe es dann die Möglichkeit, den Leitungsabschnitt außer Betrieb zu setzen, um das mögliche Leck zu ermitteln. Derzeit befinde man sich in der Vorbereitung dieser Baumaßnahme. Mit der Durchführung rechnet Janke noch im Juni.

„Die ständige Überwachung der Trinkwassernetze ist eine der wesentlichen Aufgaben der Midewa zur Sicherung einer hohen Trinkwasserqualität und der Minimierung von Wasserverlusten. Daher gehen wir auch jedem Hinweis von Bürgern nach“, erläutert Catrin Janke gegenüber der MZ.

Die Köckerner jedenfalls wollten mit ihren Hinweisen nur vor Schäden schützen. Wasser sei schließlich ein kostbares Gut - finden Anke und Glenn Müller. Sie hoffen, dass die Ursache nun endlich gefunden wird. (mz)