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Freizeitangebot Bitterfelds Stadtpark rüstet auf: Sport- und Bewegungsareal soll alle Generationen anlocken

Dieses Fitnesscenter braucht kein Dach: In der Grünen Lunge von Bitterfeld startet ein neues Freizeitangebot. Die modernen Geräte sind für viele Altersgruppen geeignet. Doch es gibt schon kleine Beschädigungen.

Von Frank Czerwonn 17.08.2022, 14:00
Jugendliche wie Maximilian Meltzer (l.) und Justina Franz probieren die neue Bewegungsanlage aus.
Jugendliche wie Maximilian Meltzer (l.) und Justina Franz probieren die neue Bewegungsanlage aus. Foto: Frank Czerwonn

Bitterfeld/MZ - Schwingen, stemmen, balancieren - im neuen Bewegungs- und Fitnessareal in der Grünen Lunge von Bitterfeld können sich die Nutzer auf vielfältige Weise betätigen. Nach knapp einem Jahr Bauzeit ist diese Erweiterungsfläche in Nachbarschaft des seit 2020 bestehenden Freizeitareals seit sechs Wochen in Benutzung. Am Montag fand schließlich die offizielle Eröffnung statt.

Das Besondere daran: „Hier kann man sich generationsübergreifend beschäftigen und fit halten“, sagte Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU). Dies sei ein Wunsch gewesen, den beispielsweise der Seniorenbeirat geäußert hatte. Dessen Vorsitzende Elke Ronneburg probierte denn auch gleich einige Geräte aus. „Das funktioniert doch schon recht gut“, meinte sie. Auch wenn man sich anfangs erst mal reinfuchsen müsse, wie die einzelnen Geräte funktionieren. Doch dafür gibt es extra kleine Erklärtafeln an den insgesamt zwölf Geräten.

Tafeln wurden umgeknickt

Allerdings verführen diese manche Menschen weniger zum Trainieren, als zum Zerstören. „Die Täfelchen wurden in der angewinkelten Mitte umgeknickt“, sagt Ulrich Schünemann vom Sachbereich Öffentliche Anlagen. Man wolle deshalb die Tafeln nun zusätzlich festschrauben. Und hoffe, dass sich Schäden weitgehend in Grenzen halten werden.

Das Band in den Stadtfarben wird von vielen Menschen durchgeschnitten.
Das Band in den Stadtfarben wird von vielen Menschen durchgeschnitten.
Foto: Frank Czerwonn

Die Bedienungshinweise an den Geräten sind auch für eine weitere Nutzergruppe hilfreich: Mehrere der Sportgeräte sind so konzipiert, dass Menschen mit Behinderung, beispielsweise Frauen und Männer im Rollstuhl , diese nutzen können. Wie gut das funktioniert, testete Axel Hildebrandt aus. Der Rolli-Fahrer, der bei der Firma Toko arbeitet, bekam Hilfe von seinem Vater und hatte auf dem Parcours Spaß.

Treffen der Generationen erhofft

Dessen Eignung für Nutzer von 14 bis 99 Jahren soll nicht nur das Miteinander der Generationen erleichtern, sondern auch eine Art soziale Kontrolle bringen. Denn das gesamte dortige Freizeitareal, das bislang vor allem von Kindern und Jugendlichen - teils bis spät in die Nacht - genutzt wird, hat immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Anwohnern geführt. Während der Eröffnung spielten nur drei, vier Jugendliche auf dem umzäunten Bolzplatz. Doch krachte der Ball gegen die Gitter, zuckte manch Eröffnungsgast ob der Lautstärke zusammen. Und manchmal landete der Ball auf den neuen Sportgeräten.

Ulrich Schünemann zeigt Beschädigungen an den kleinen Schildern.
Ulrich Schünemann zeigt Beschädigungen an den kleinen Schildern.
Foto: Frank Czerwonn

Dort probierten sich beispielsweise der 16-jährige Bitterfelder Maximilian Melzer und die ein Jahr ältere Justina Franz aus Wolfen aus. „Das Brusttraining geht ganz schön auf den Bizeps“, stellte Melzer fest. Dabei spielt er Fußball und hat sich zu Hause selber ein Trainingsgerät gebastelt. „Es ist cool, dass es jetzt hier ein Freiluft-Fitnesscenter gibt.“ Da könne er mit Kumpels trainieren und chillen. Denn eingeteilt ist die Fläche in Fitnessstudio, Bewegungsbereich und Chillout-Areal, wo große drehbare Holz-Relaxliegen einladen. „Ich war neugierig und wollte sehen, was hier entstanden ist“, sagt die junge Wolfenerin. „Denn es geht ja um unsere gemeinsame Stadt.“

Bitterfelds Seniorenrats-Chefin Elke Ronneburg steigt auf ein Gerät.
Bitterfelds Seniorenrats-Chefin Elke Ronneburg steigt auf ein Gerät.
Foto: Frank Czerwonn

350.000 Euro hat die Anlage samt vier Bäumen und 150 Sträuchern gekostet. Ein Großteil floss aus europäischen Efre-Mitteln, auch Bund und Land förderten. Ein Ziel der begrünten Anlage ist auch die Senkung des städtischen CO2-Ausstoßes.