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Bitterfeld Bitterfeld: Zwischen intern und öffentlich

01.10.2010, 15:28

BITTERFELD/MZ/CZ. - "Die haben uns verarscht", wählt Johannes Eckert drastische Worte. Der Bitterfelder ist aufgebracht und nicht nur er. Die Anwohner der Straße am Kraftwerk hatten gehofft, im Rathaus mehr zu erfahren, wie es künftig mit ihrem Zuhause weiter gehen soll. Hintergrund der seit Jahren währenden Auseinandersetzung ist der Bebauungsplan, in dem Privatgrundstücke aus der Straße am Kraftwerk als Bestandteil des Gewerbegebietes erklärt worden waren. Auch Annett Wielsch hoffte bei der Beratung mehr zu erfahren.

Doch die Türen blieben verschlossen, denn das geplante Treffen fand gar nicht erst statt. Darüber wunderte sich auch Lars-Jörn Zimmer, der eine Einladung zur Informations- und Diskussionsrunde erhalten hatte. "Ich nahm an, die Veranstaltung ist öffentlich", äußert sich der CDU-Fraktionsvorsitzende des Stadtrates, der keine Information bekam, dass diese Beratung ausfällt. Nach einer Anfrage bei der Stadtverwaltung Bitterfeld-Wolfen erhielt die MZ folgende Antwort: "Am 30. September hatte die Oberbürgermeisterin alle Fraktionsvorsitzenden zur internen Beratung, die Kraftwerksiedlung betreffend, eingeladen.

Diese Einladung war nur für die Adressaten, nicht aber für die Öffentlichkeit, bestimmt." Auch die kurzfristige Absage des Termins sei den Eingeladenen durch die Oberbürgermeisterin mitgeteilt worden. Wie es passieren konnte, dass einzelne Bürger und die Medien eingeladen wurden, werde derzeit geprüft. "Tatsache ist jedoch, dass zu internen Arbeitsgesprächen individuell eingeladen wird und diese dann im nicht öffentlichen Raum stattfinden. Dies ist üblich und notwendig, um Themen und Sachlagen umfassend zu besprechen und zu beleuchten. Selbstverständlich ist die Stadtverwaltung stets darum bemüht, die Öffentlichkeit zu gegebener Zeit umfassend zu informieren. Zahlreiche Gespräche wurden zum Thema Kraftwerksiedlung bereits geführt. Und auch weiterhin wird dieses Thema publik gemacht", heißt es weiter.