Bitterfeld-Wolfen Bitterfeld-Wolfen: Suche nach Partnerstadt in Israel?

Bitterfeld-Wolfen - Bitterfeld-Wolfen könnte bald eine neue Partnerstadt bekommen - und zwar aus Israel. Dieser Plan ist aus drei Gründen ungewöhnlich: Zum einen durch das besondere Verhältnis zwischen Deutschland und Israel, zum zweiten, weil die Idee nicht aus dem Rathaus stammt. Und zum dritten, da es die erste Städtepartnerschaft der gemeinsamen Stadt Bitterfeld-Wolfen wäre. Denn die sechs bestehenden Partnerschaften wurden vor der Fusion entweder von Bitterfeld oder von Wolfen geschlossen.
Idee der Stadträtin Christel Vogel (CDU)
Die Idee einer israelischen Partnerstadt hat Stadträtin Christel Vogel (CDU) ins Spiel gebracht. Sie ist Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Halle-Umland, die durch Begegnungen zur Verständigung von Deutschen und Israelis beitragen will. „Warum also nicht auch in der Stadt, in der ich lebe?“, argumentiert sie. Die Schlagzeilen über Bitterfeld-Wolfen „durch eine eingefahrene Links-Rechts-Diskussion“ hätten die Idee neu aufleben lassen. Nun bittet sie ihre Rats-Kolleginnen und Kollegen, eine mögliche Partnerschaft zu prüfen. Im Ausschuss für Bildung, Kultur, Jugend und Sport stieß sie bereits auf Zustimmung.
„Der Gedanke ist gut“, sagte Günter Sturm (CDU) und schlug vor, im Landesinneren Israels nach einer Stadt zu schauen. „Die Idee ist unterstützenswert“, meinte auch René Vollmann (AfD). Doch müsse so eine Partnerschaft mit Leben erfüllt werden. Und Marco Roye (Die Linke) fragte, ob diese Städtefreundschaft über die bestehenden Partnerschaftsvereine oder durch einen neuen gepflegt werden soll.
Zwei Vorschläge gemacht
Doch welcher Ort käme für Bitterfeld-Wolfen überhaupt in Frage? Vogel schlägt zwei vor: Herzlia, die eine Partnerschaft mit Marl hat, und die Region Lew haScharon, die mit Witten verpartnert ist. Beide deutschen Orte sind zugleich Städtepartner von Bitterfeld beziehungsweise Wolfen. „Dadurch lassen sich leichter Kontakte nach Israel knüpfen“, erklärt Vogel ihre Auswahl. Allerdings habe man noch keine Gespräche mit Israel geführt. Vogel favorisiert Lew haScharon, das als Region gut zu den hiesigen Ortsteilen passe. Herzlia dagegen habe mit Leipzig und Marl schon zwei deutsche Partner. Hinzu kommen andere Partnerstädte wie Yangzhou, Alicante, San Isidro, Toulon oder Hollywood. Hier bestehe die Gefahr, in der Menge „unterzugehen“, so Vogel. Sie wird nun in den Ratsfraktionen werben. Bis Herbst soll der Stadtrat eine Entscheidung fällen. (mz)