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Bitterfeld Bitterfeld: Vorhaben erstreckt sich auf 4 000 Quadratmeter

Von iris lademann 14.12.2011, 18:11

bitterfeld/MZ. - Und das wird der markante gelbe Klinkerbau aus dem Jahre 1886 auch weiterhin bleiben. Aber nicht mehr als Bildungseinrichtung, denn diesen Anspruch hat sie schon vor Jahren "verwirkt". Seither stand das Gebäude leer. Nun hat sich ein neuer Investor gefunden, der dieses unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu einem Altenpflegeheim umbauen wird.

Zur Pressekonferenz der Stadt Bitterfeld-Wolfen war am Mittwoch auch der Investor eingeladen. Christian Eichler, Geschäftsführer und Projektentwickler von "Factainvest" Leipzig, erklärte, dass die Planung aus unterschiedlichen Gründen länger gedauert habe als vorgesehen. "Zum einen ist es wesentlich schwieriger, ein Gebäude, noch dazu ein historisches, umzubauen, als einen Neubau hochzuziehen. Und auf der anderen Seite hatten wir uns noch einmal mit dem künftigen Betreiber in Verbindung gesetzt, der hier und da auch andere Vorstellungen hatte als wir." So werde die künftige Pflegeeinrichtung auch nicht mehr über anfangs vorgesehene 68 Plätze verfügen, sondern nur über 58. Der Investor begründet das mit mehr Individualität, zumal es künftig nur noch Einzelzimmer mit kleinem Bad gaben wird - selbstverständlich barrierefrei, auch die Dusche. "Wir haben uns alle Zeit genommen, um Probleme, die bei einem älteren und lange Zeit leer stehenden Gebäude auftreten können, aus dem Weg zu räumen. Und ich denke", sagte er, "dass wir damit gut gefahren sind."

In seinen weiteren Ausführungen wurde deutlich, dass das Projekt, das der Investor "Binnengärten" genannt hat, sich längst nicht nur auf das Gemäuer selbst beschränkt. "Zu unserem Vorhaben gehören auch alle Außenanlagen - rund 4 000 Quadratmeter insgesamt", hebt Eichler hervor und meint damit auch jene Flächen, auf denen noch bis vor wenigen Tagen der Klub "Linde" zu finden war und das Klubhaus. Eine grüne Oase inmitten der Stadt, dass ist das, was geschaffen werden soll - nicht nur für die Heimbewohner.

"Binnengärten" steht aber nicht nur als Arbeitstitel über dem Vorhaben, "Binnengärten", das wurde auf der Pressekonferenz deutlich, sondern es soll auch der künftige Name des Pflegeheims sein, dessen Betreiber die ambulante Krankenpflege "cum laude" GmbH aus Halle ist. Der Geschäftsführer Sönke Heinze machte auf die 18-jährige Erfahrung in der Pflege und Betreuung von alten und kranken Menschen aufmerksam. Und obwohl es das erste Pflegeheim sei, was seine Gesellschaft betreue, könne er auf Kompetenz verweisen.

Pflegedienstleiterin Nannette Schubert machte auf die demografische Struktur in Deutschland aufmerksam, die sich in den nächsten Jahren weiterhin massiv ändern werde. "Es ist", unterstrich sie, "mit einem zunehmenden Anstieg der älteren Bevölkerung und dem damit verbundenen Pflegebedarf zu rechen. Und deshalb werden zunehmend mehr stationäre Pflegeeinrichtungen benötigt." Außerdem hob sie hervor, werden für die neue Einrichtung 30 Vollzeitbeschäftigte aus dem Pflegebereich eine Beschäftigung finden.

Für das künftige Altenheim stehe die individuelle Betreuung an oberster Stelle. Deshalb sei auch daran gedacht, die Bewohner in die Pflege der großen Außenanlage - selbstverständlich nach ihren Möglichkeiten - mit einzubeziehen. Aus der Erfahrung wisse man, dass die älteren Leute meist einen Garten hatten, sich mit Pflanzen auskennen und gern dort tätig waren, meint Heinze.