Bitterfeld Bitterfeld: Viel zu tun für den Weihnachtsmann
bitterfeld/MZ. - Um zu zeigen, wie groß sein Weihnachtswunsch ist, muss der achtjährige Rick Sebastian Kaps von seinem kleinen Stühlchen aufstehen. Er macht einen großen Ausfallschritt, breitet die Arme aus, als wolle er den Weihnachtsmann höchstpersönlich umarmen. "So groß ist die Playmobil-Löwen-Ritterburg, die ich mir wünsche", sagt er. Der Zweitklässler gehört zu 14 Grundschülern aus der Anhaltschule Bitterfeld, die sich Gedanken zu der Frage gemacht haben, was sie sich zu Weihnachten wünschen. Man darf überrascht sein: Viele der Wünsche kann man mit Geld nicht erfüllen.
Für Rick Sebastians Wunsch aber braucht der Weihnachtsmann vor allem eines: Muskeln. Und die, ist sich der Achtjährige sicher, trainiert sich der Weißbärtige im Sommer an. "Da hat er doch genug Zeit", erklärt der Junge. Nur so könne der Weihnachtsmann dann im Winter die großen Säcke voller Geschenke für die vielen Kinder auf der Welt heben.
Einen Platz darin sollte nach Ansicht von Antonio Alves-Gruner auch das gewünschte Fußballtor finden. "Und wenn es nicht durch die Tür passt, dann kann er es ja gleich in den Garten stellen", sagt er. Dass hierzulande die Chance auf weiße Weihnacht eher gering ausfällt, interessiert Antonio im Gegensatz zu seinen Mitschülern eher wenig. Wie jedes Jahr wird er über die Feiertage seine Oma im entfernten Portugal besuchen.
Für Leon Schütz muss es aber gar nicht weit weg gehen: "Ich wünsche mir eigentlich nur, dass meine Eltern in diesem Jahr Weihnachten mit mir feiern können", sagt er. Als Polizist und Krankenschwester müssten Papa und Mama immer so viel arbeiten und auch an den Feiertagen für den Notfall gerüstet sein. Ein kleiner Trost ist es ihm, dass bei ihm zu Hause das Christkind anstelle des Weihnachtsmanns die Geschenke bringt. "Das ist gut. Weil der Weihnachtsmann so viel zu tun hat, kann sich das Christkind mehr Zeit für uns nehmen."
Auch die kleine Mia Stieler wünscht sich neben Puppe und ferngesteuertem Auto vor allem, dass es ihren Eltern gut geht. Ansonsten stehen sogenannte Filly-Pferdchen in diesem Jahr ganz hoch im Kurs bei den Mädchen in der Anhaltschule. Sowohl die siebenjährigen Julia Geisler und Paula Hanitsch als auch die achtjährige Jasmin Barthold wünschen sich die kleinen Einhornfiguren zum Spielen. Über einen Playmobil-Reiterhof unter dem Weihnachtsbaum würde sich die achtjährige Aisha Uddin freuen, eine Puppe darf es gern bei Karolin Volkmer sein. "Es muss eine große Puppe sein, ich habe leider schon so viele verloren", sagt Karolin. Außerdem wünscht sie sich noch einen Game Boy und die Spielekonsole Wii vom Weihnachtsmann.
Die Achtjährige ist bei weitem nicht die einzige, die sich über ein wenig Technik zu Weihnachten freuen würde: Nintendos sind bei den Grundschülern nach wie vor beliebt. "Am besten ist aber der Nintendo 3 DS", verrät Marc Stockmann. Mit dem könne man die Spiele in 3D-Grafik sehen. Auch bei Johanna Horacek und bei Leon Kraft steht die kleine Spielekonsole unter anderem auf dem Wunschzettel.
Ein ganz sparsames Kind dagegen ist Daniel Girev. "Ich habe eigentlich gar keinen Wunsch", sagt der Schüler. Denn seine Wünsche sind alle schon kurz vor Weihnachten in Erfüllung gegangen, weil er am 21. Dezember seinen 8. Geburtstag feierte. "Ich weiß nicht, was noch kommen soll", sagt er. Ähnlich hält es auch Paul Philipp Lange. "Man muss sich doch auch einfach mal überraschen lassen", sagt der Achtjährige. Um aber dem Schicksal nicht all zu viel zu überlassen, hat er sich vorsichtshalber einen Lenkschlitten und eine Zange zum Formen von Schneebällen gewünscht. Nur den nötigen Schnee dazu hat sich der Achtjährige nicht vom Weihnachtsmann gewünscht.