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Bitterfeld Bitterfeld: Mit Max und Moritz Geld verdient

15.07.2012, 17:07

wolfen/MZ/MM. - Sigrid Lomsché aus Dessau hatte am Freitag in einem amüsanten Nachmittag diese und viele andere Eigenheiten des weltbekannten Wilhelm Busch vorgestellt. Der dafür vorgesehene Raum im Mehrgenerationenhaus in Wolfen-Nord drohte fast aus den Nähten zu platzen und Birgit Wessel sprach sogar von einer Warteliste für solche und ähnliche Veranstaltungen. "Das Interesse der Menschen ist da", freut sich die Organisatorin. Eigentlich sollte Enkel Lorenz Manchon die Veranstaltung mit Gitarrenmusik umrahmen, doch die Autorin und Oma Sigrid Lomsché musste ihn aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen. Dafür hatte sie aber den zweiten Enkel Ludwig mit dabei, der ebenfalls Gedichte rezitierte.

Die ehemalige Lehrerin Sigrid Lomsché, die im Dessauer Autorenverband ihre Heimat hat und 1. Vorsitzende des Freien Deutschen Autorenverbandes Sachsen-Anhalts ist, war durch den Kontakt mit Peter Hofmann auf das Mehrgenerationenhaus aufmerksam geworden und hatte sich für diese andere Art der Lesung über Wilhelm Busch entschieden. "Es gibt noch viele Dinge aus dem Leben Wilhelm Busch zu berichten", beschreibt sie den Lyriker, Karikaturisten, Maler und kritischen Denker. Er sei es gewesen, der dem Spießbürgertum seiner Zeit immer wieder den Spiegel vorgehalten habe und die heuchlerische Frömmigkeit damit karikierte.

So sei zum Beispiel die Geschichte von Max und Moritz das Ergebnis des Lebens von Busch und seinem Freund, erklärt die Autorin. Und gerade diese Geschichte sei es auch gewesen, mit der der bedeutendste deutschen Autor seine ersten 1000 Mark verdiente, sagt sie. Mit den vielen Zeichnungen und Bildern, die er angefertigt habe, konnte er seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten, erklärt Sigrid Lomsché.

Als besonderen Leckerbissen hatten die Organisatoren zum Abschluss Max und Moritz Brathähnchen mit Witwe Bolte Sauerkraut und als Nachspeise Huckebeins Heidelbeerkompott vorbereitet, was reißenden Absatz fand.