Bitterfeld Bitterfeld: Kirche und Schwanenteich ins rechte Licht gerückt
BITTERFELD/MZ/AHÜ. - "Sonne lacht - nimm Blende 8" - das war das einzige, was Sibylle Plaschnick anfangs zum Thema beisteuern konnte, wie die Hobby-Fotografin gut gelaunt zugab.
Von dieser in Laienkreisen allgegenwärtigen Weisheit hatte natürlich auch der professionelle Fotograf Reiner Lorenz schon gehört. "Eine Faustregel, die in 90 Prozent aller Fälle auch wirklich zutrifft", erklärte er, "wenn die Sonne scheint, wird man mit Blende 8 auch ein entsprechend schönes Bild hinkriegen."
Lorenz leitete am Wochenende einen 15-stündigen Foto-Kurs in der Kreisvolkshochschule Bitterfeld. 15 Teilnehmer folgten den Ausführungen des Dozenten. Der 52-Jährige betreibt ein Foto-Studio in Magdeburg und gibt an verschiedenen Volkshochschulen schon seit vielen Jahren Kurse für Hobbyfotografen. In Bitterfeld-Wolfen war er das erste Mal. Er zeigte sich erfreut über die große Resonanz und gab zu, dass 15 Teilnehmer schon fast ein wenig zu viel sind, um auf jeden individuell eingehen zu können.
Insbesondere dem kompakten Thema der Lichtsteuerung widmeten sich die Hobby-Fotografen. Zuerst ging Lorenz auf die verschiedensten Möglichkeiten ein, die es gibt, mit dem Licht zu spielen - so zum Beispiel Verschlussöffnung oder Weißabgleich. Später erörterte er auch Ursachen für misslungene Fotos, was für den einen oder anderen sicher von großem Interesse war.
Für Frank Döring war es der allererste Fotokurs. Eigentlich habe er lediglich seine Gattin Kathrin begleitet. Aber das Fotografieren spielt auch in seiner Freizeit eine immer größere Rolle. "Man stößt schnell an seine Grenzen", so der 49-Jährige. Seiner Meinung nach ist der Lerneffekt bedeutend größer, wenn man etwas von einem Fachmann erklärt bekommt als durch Selbststudium. Ewig aber dauerten die Ausführungen des Fotografen nicht an. Nach der Theorie folgte natürlich auch die Praxis und so durften die Mitglieder am Sonnabendmittag dann beweisen, was sie bis dato bereits erlernt hatten.
Der Bitterfelder Marktplatz mit der Stadtkirche, dem wundervollen Gebäude der Apotheke und natürlich dem Kreismuseum war das erste Ziel. Später versuchten die Schüler am nahe gelegenen Stadtteich das Schwanenhaus und den einzig schwimmenden Schwan sozusagen in das rechte Licht zu rücken. Lorenz hatte bezüglich der Blendenverwendung schon früh am Morgen definiert: "Je kleiner die Zahl, desto größer die Blende und je größer die Blende, umso mehr Licht kommt hindurch." Und so benutzte Sibylle Plaschnik am Sonnabend nicht - wie sonst schon öfter - nur Blende 8.
Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit dem Fotografieren. Sie betrachtet es als angenehmen Ausgleich für ihren Büroalltag. Frau Plaschnik ist im Rechnungswesen tätig. Im Urlaub rückt die Kamera nun immer öfter in den Mittelpunkt. Aber speziell die Porträt-Fotografie habe es ihr angetan und so freute sie sich ganz besonders, dass auch die während des Lehrgangs zum Thema gemacht wurde. "Ich wollte schon lange mal so einen Kurs besuchen", berichtete die 42-Jährige.
Als sie im Jahresprogramm der Kreisvolkshochschule den drei Foto-Tagen erfuhr, hatte sie das letzte Januar Wochenende 2011 sofort verplant.
Fragen zu aktuellen Angeboten beantworten Mitarbeiter der Kreisvolkshochschule unter der Telefonnummer 03493 / 33 83-0.