Bitterfeld Bitterfeld: Denkmalstag steht im Zeichen des Holz
Spören/Bitterfeld/MZ. - Christa Nölting schneidet eifrig Bäume aus. Bilder, auf denen die Kostbarkeiten in Spören und Prussendorf zu sehen sind. In der Heimatstube wird alles vorbereitet für den Denkmalstag am Sonntag, 9. September. Das Thema ist Holz und dazu haben sich die Spörener etwas Besonderes ausgedacht. "Holz begegnet uns im Alltag überall. Wir wollen, dass die Menschen durch unsere Ausstellung mit offeneren Augen durch ihre Heimat gehen", sagt die Vorsitzende des Heimatvereins, Wiltrud Dübner. So sind die Parkanlagen mit ihrem Lederhülsenbaum, Sumpfzypressen, Eichen und vielem mehr nicht nur ein Hingucker während der Ausstellung. "Hier erfahren die Besucher alles über das Gehölz und das daraus verarbeitete Holz und im Alltag begegnet es ihnen dann wieder", ist Dübner auch ein bisschen stolz. Denn auch eine Tischlerei war in Spören einmal zu Hause. Bilder und Handwerkszeug erinnern an die Familie Selle. Auch die Stellmacherei Flemmig bleibt nicht unerwähnt. Für die Kleinen und Großen gibt es neben allerlei Holzspielzeug auch ein Quiz. Wer in der Ausstellung gut aufpasst oder sowieso ein schlaues (Holz)-Köpfchen hat, kann einen echten Kirschbaum gewinnen.
Zu sehen ist die Ausstellung in der Spörener Heimatstube am Sonnabend vor dem Denkmalstag, 8. September, von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, 9. September, von 10 bis 18 Uhr.
Nicht nur die Spörener haben sich etwas Besonderes ausgedacht. Die MZ stellt im Folgenden vor, was in den einzelnen Ortsteilen los ist.
In Altjeßnitz musizieren am 9. September ab 15 Uhr in der alten romanischen Feldsteinkirche Schüler aus dem Oboenensemble der Musikschule "Gottfried Kirchhoff" Bitterfeld-Wolfen.
In Beyersdorf öffnet der Förder- und Interessensverein von 13 bis 17 Uhr die Kirchenpforten am Sonntag, 9. September. Interessierte sind eingeladen, einer Führung zur Geschichte beizuwohnen, die insbesondere die Bedeutung von Holz in der Kirche hervorhebt. Anschließend führt eine Tour zum Juliushof. Dort wird der verschwundene Gutshof zwischen dem Buschholz phantasievoll lebendig. Ab 15.30 Uhr geben die Beyersdorfer Originale Peter und Paul ein Gitarrenkonzert.
In Bitterfeld ist am Sonntag, 9. September, Thomas Gold zu Gast. Im Kreismuseum wird der Restaurateur und Tischlermeister aus Brehna den Weg des Rohproduktes Holz hin zu einem fertigen Objekt erklären. Außerdem erhalten Besucher einen Einblick in die Werkstattarbeit eines Schreiners von vor 40 bis vor 90 Jahren. Der Eintritt ist frei.
In Brehna lädt der Förderverein Stadt- und Klosterkirche ebenfalls am 9. September ab 11 Uhr zu einer Kirchenführung mit Zugang zum Glockenturm und zum Dachstuhl ein. Ab 14.30 Uhr wird die Chorgemeinschaft Pohritzsch ein Konzert im Klosterkeller geben. Es folgt um 16 Uhr die Eröffnung der Ausstellung der Familie Ecke mit Bildern von vier Generationen. Der Heimat- und Geschichtsverein lädt ab 15.30 Uhr zu einem Vortrag von Heimathistoriker Jürgen Schmidt über die Parklandschaft in Brehna ein. Dabei schildert Schmidt die Bedeutung vom "Alten Friedhof" als Denkmal. Treffpunkt dazu ist im Alten Rathaus, Am Markt 1.
In Friedersdorf beginnt der Denkmalstag mit einem Gottesdienst um 9 Uhr in der Friedersdorfer Kirche. Ab 11 Uhr ist ein Vortrag von Lothar Herbst angekündigt. Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde ab 14 Uhr zu einem Kaffeenachmittag ins Bürgerhaus. Es folgt ein Konzert der Chorgemeinschaft Pouch-Mühlbeck-Friedersdorf ab 16 Uhr in der Kirche.
In Holzweißig wird an der Wehrkirche der Tag des Denkmals begangen. Um 12, 13, 14, 15 und 16 Uhr gibt es Führungen durch das um 1150 erbaute Gebäude. Von 15 bis 16 Uhr ist auch der Glockenturm geöffnet.
In Löbnitz wird am 9. September um 10 Uhr Gottesdienst gefeiert. Ab 11 Uhr ist die Kirche dann für alle Besucher geöffnet, bevor ab 12 Uhr zu Luthers "liebster Suppe" eingeladen wird. Der Vortrag von Siglinde König zum neu erscheinenden Buch "Bilderecke" bildet den Höhepunkt der Löbnitzer. Das Buch über die hiesige Kirche ist direkt vor Ort und im Buchhandel ab 9. September für 24,80 Euro zu haben.
In Mößlitz zeigen die Briefmarkenfreunde Raritäten der gezackten Zeitzeugen. Außerdem hat der Förderverein Mößlitz Führungen durch die historischen Gemäuer des Rittergutes organisiert. Die kleineren Historiker können sich spielerisch betätigen, es warten Basteleien und Überraschungen. Zum Thema Holz wird Schnitzer Rudi Nikolei seine Kunstwerke näher bringen. Wie man Holz aussucht oder welche Werkzeuge benötigt werden, verrät der Schnitzer auf dem Gut. Zu Kaffee und Kuchen gibt es ein munteres Programm mit Leier-Rike und handgemachter Drehorgelmusik
In Muldenstein wird der Denkmalstag um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der alten Klosterkirche eingeläutet. Ab 10.15 Uhr lädt Ortsbürgermeister Walter Schmidt zu einer Grenzwanderung ein. Im Anschluss gibt es ab 13.30 Uhr einen Vortrag zum Thema Holz von Lothar Herbst. Um 15 Uhr folgt ein Konzert des Volkschores Muldenstein. Für Kinder ist eine Mal- und Bastelstube vorbereitet.
In Mühlbeck werden erstmals die Entwürfe des Glasmalers Jochem Poensgen für die neuen Fenster der Feldsteinkirche gezeigt. Die Fenster werden später auch im internationalen Zentrum für Glasmalereien in Chartres (Frankreich) ausgestellt. Los geht es um 10 Uhr mit einem Vortrag von Jochem Poensgen. Von 14 bis 16 Uhr ist die Kirche geöffnet. Interessierte können bei einer Führung der Geschichte der Kirche lauschen.
In Ramsin zeigt der Förderverein Dorfkirche Ramsin eine Ausstellung zum Thema des Denkmalstages. Im ältesten Gebäude wird am Sonntag, 9. September, gezeigt, welche Bauformen mit Holz möglich waren. Dort stehen die eisenfreien Verbindungen im Glockenstuhl der Kirche im Mittelbunkt. Für Kinder wird eine Malaktion vorbereitet, für Eltern stehen Kaffee und Kuchen bereit.
In Schierau wird anlässlich des Denkmalstages traditionell das Kirchturmfest gefeiert. Los geht es um 14 Uhr mit einer Andacht in der Kirchenschiffruine. Es folgt ab 15 Uhr ein buntes Programm durch die Kinder des Kinderlandes am Seegarten. Für die musikalische Unterhaltung sorgen ein Posaunenchor und Folker Kinzel mit seinem Piano. Der Eintritt ist frei. Eine Kirchturmbesteigung und der Besuch im Heimatstübchen ist jederzeit möglich.
In Zörbig hat Brigitta Weber im Schloss eine Sonderausstellung zusammengetragen. Sie beinhaltet historische lokale Gewerke, die mit Holz in unmittelbarer Verbindung stehen und zeigt hölzerne Gegenstände, die in der Vergangenheit gebraucht, durch technische Neuerungen ersetzt werden. Viele Geschichten vom und ums Holz sind am Sonntag, 9. September, von 10 bis 18 Uhr zu erleben. Der Hallesche Turm kann an diesem Tag von 14 bis 17 Uhr bestiegen werden. Ab 14 Uhr ist auch eine Kaffeestube eingerichtet. Die Ausstellung wird im Museum im Schloss bis Ende Februar zu sehen sein.