Bitterfelder Schau wird erneut gezeigt Bilder lassen Jahrhundertflut wieder lebendig werden
Verein „Bitterfeld 2024“ stellt die Fotos im Glaskasten Mühlstraße aus. Sie zeigen die Zerstörung des Wassers und den Widerstand der Einwohner. Betreten muss man den Raum zum Ausstellungsbesuch aber nicht.

Bitterfeld/MZ - Fotografien der Jahrhundertflut von 2002 in Bitterfeld und Umgebung sind seit einigen Tagen im Glaskasten des Domizils vom Verein „Bitterfeld 2024“ in der Burgstraße zu sehen. Nach einem Kurzauftritt beim Flut-gedenken im August dieses Jahres kehren diese Zeitzeugnisse nun zurück und werden erstmals für längere Zeit ausgestellt. Um sie rund um die Uhr zu erleben, muss man nicht mal die Vereinsräume betreten.
„Es handelt sich um spannende Aufnahmen des MZ-Mitarbeiters Michael Maul“, erklärt Organisator Hendrik Rohde. „Sie zeigen die Zerstörungen der Wassermassen und all das damalige Leid, aber auch den Zusammenhalt der Bürger und ihren Kampf gegen die Flut – zum Beispiel beim Sandsackschleppen für den rettenden Deich an der Goitzsche, der später als achtes Weltwunder bezeichnet wurde.“
Auswahl aus umfangreichem Fundus
Michael Maul war während der Hochwassertage 2002 für die Mitteldeutsche Zeitung in der region unterwegs und hat die Geschehnisse im Foto festgehalten. Gemeinsam mit ihm haben die Vereinsmitglieder 20 jahre später daraus eine Auswahl getroffen.
Die Fotoschau hatte der Verein zum Flutjubiläum Mitte August organisiert. Doch damals waren die Bilder nur beim Festakt mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) im Wasserzentrum für geladene Gäste sowie am nächsten Tag beim Bitterfelder Flutfest an der Blauen Bank in einem Zelt zu sehen. „Das war uns aber viel zu kurz“, sagt Rohde. Es habe immer den Plan gegeben, die Fotografien noch einmal über einen längeeren Zeitraum zu zeigen.
Großformate auf Staffeleien
Das sei nun endlich gelungen. Im Glaskasten sind die Bilder erneut ausgestellt. Die im Großformat auf Leinwand gezogenen gut 40 Aufnahmen stehen auf Staffeleien. Betrachten kann man sie rund um die Uhr. „Denn wir haben sie so im vorderen Bereich aufgestellt, dass sie fast alle durch die großen Glasscheiben von der Burgstraße aus betrachtbar sind“, erklärt Rohde.
Und diese Chance nutzen offenbar schon zahlreiche Passanten. „Die Resonanz ist sehr gut“, sagt Rohde, der während des Weihnachtsmarktes zusätzlich abends noch das Licht im Inneren angeschaltet hatte. Sogar einer Gruppe Ukrainer, die er zufällig traf, als diese die Fotos ansahen, habe er die Hintergründe und das damalige Geschehen erklärt. Die Schau sei vorerst auch den gesamten Januar 2023 über zu sehen.