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Bibliothek in Zahna Bibliothek in Zahna: Junge Bücherwürmer gehegt

08.10.2003, 17:04

Zahna/MZ. - "Hier kann ich in Ruhe lesen", erzählt Sarah Thiele vor der Bibliothek in Zahna . "Zu Hause ist es immer so laut und ich habe auch nur wenige Bücher." Freilich hat sie in der Bibliothek bei 14 000 Büchern, CD, Videos, Spielen bis hin zu Magazinen eine große Auswahl.

Zur Zeit liegen in der von Leiterin Elfriede Tschubel und Mitarbeiterin Liesette Schade betreuten Einrichtung 600 Mitgliedskärtchen vor. "Seit der Einführung der Nutzungsgebühr im Januar 2002 ist die Zahl der Leser gesunken", so Frau Tschubel. Doch die Zahl der Ausleihen sei gleich geblieben, woraus sich schließen lasse, dass viele über Angehörige mitlesen.

Vormittags trifft man eher Erwachsene an, die in Ruhe lesen oder die richtige Lektüre für die nun längeren Abende suchen. "Romane von Sparks oder Wood sind sehr begehrt", verrät Mitarbeiter Liesette Schade. In der Mittagspause recherchieren vor allem Schulkinder für den Unterricht oder überbrücken am Nachmittag die Wartezeit auf den Bus. Die Zusammenarbeit mit den Schulen in der Umgebung liegt Frau Tschubel sehr am Herzen. Sie meint, dass Kinder so früh wie nur möglich an Bücher herangeführt werden sollten. "Lesen bildet", sagt sie schlich hinzu. Auf die Arbeitsgemeinschaft "Kleine Bücherwürmer" der Grundschule Zahna sei sie besonders stolz. Regelmäßig stöbern die Kleinen in den Regalen oder spielen Würfel-und Gesellschaftsspiele.

In einer Kleinstadt wie Zahna mit 3 600 Einwohnern stellt man sich oft die Frage, wie so eine kleine Bücherei überlebt. Seit 1978 wird diese von der Stadt finanziert. "Auch Buchspenden bekommen wir, aber alles können wir nicht annehmen, weil wir dann zu viel doppelt hätten", sagt die Leiterin.

Seit dem 1. Oktober gibt es neue Öffnungszeiten, die offenen Vormittage wurden wegen Personaleinsparungen gekürzt. "Es ist unvorstellbar, dass die Bücherei geschlossen werden soll. Sie hat Tradition", so Bürgermeister Andreas Vogel. "Letztendlich sind die Zahl der Entleihungen sehr wichtig", sagt Vogel. "Bei den Stadtvätern liegt unsere Zukunft", hofft hingegen die Leiterin auf deren Verständnis.

Öffnungszeiten: Montag von 9 bis 14 Uhr. Dienstag, Donnerstag und Freitag von 12.30 bis 17.30 Uhr.