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Berlin Firefighter Stairrun Berlin Firefighter Stairrun: 770 Stufen in voller Ausrüstung

Von michael maul 12.05.2014, 13:42
Es hat allen einen riesen Spaß gemacht. Die sechs Bobbauer waren mit dem Ergebnis zufrieden.
Es hat allen einen riesen Spaß gemacht. Die sechs Bobbauer waren mit dem Ergebnis zufrieden. Michael Maul Lizenz

berlin/MZ - „Wir waren zum ersten Mal dabei und es war eine wunderbare Sache. Die Platzierung im Mittelfeld hat gezeigt, dass unsere Vorbereitung sehr gut war.“ Damit meint Matthias Streich von der Bobbauer Feuerwehr den „4. Berlin Firefighter Stairrun“ im Park Inn Hotel am Alexanderplatz, an dem neben den sechs Bobbauern in diesem Jahr rund 750 Feuerwehrleute aus acht Staaten teilgenommen haben.

Die Besten waren wie im Vorjahr die Polen Marcin Zdzieblo und Pawel Hess, die für den Weg bis nach oben jeweils nur rund sechs Minuten benötigten. Streich und seine Männer konnten mit Zeiten zwischen neun und 13 Minuten aufwarten.

Wasserturm und Hotel am Alex

„Das Hotel am Alexanderplatz ist doch ein wenig höher als unser Bobbauer Wasserturm“, meint Streich. „Einmal bis nach oben laufen, die Zeit im Nacken und eine rund 30 Kilo schwere Ausrüstung auf dem Buckel, da weiß man, was man gemacht hat“, ist das Fazit der jungen Männer. Immerhin haben sie dabei etwa 110 Höhenmeter überwunden.

Ein schöner Ausblick über die Hauptstadt? „Naja, wenn du die 770 Stufen bis nach oben geschafft hast, ist dir nicht nach Ausblicken“, sagt Streich lachend. Dennoch haben sich die Brandbekämpfer, die zur jüngsten Einsatzgruppe im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gehören, mit dem Start in Berlin einen Traum erfüllt.

„Immer zwei Mann sind am Fuße des Hotels als Gruppe gestartet und durften sich während des Laufens durch das Treppenhaus des Hotels nicht aus den Augen verlieren“, erklärt Streich. Und ab der 37. Etage durfte sogar nur eine Armlänge Abstand zwischen den beiden Partnern bestehen. 22 Teams sind aus diesem Grund auch disqualifiziert worden, weiß Streich.

„Wie das die Polen geschafft haben, ist uns nicht klar. Drei Minuten Differenz - das ist bei der Höhe schon sehr viel“, wissen die Männer.

Alle Schwierigkeiten gemeistert

„Das war alles gar nicht so einfach“, beschreibt der Bobbauer die Vorbereitungen für den Wettkampf, die im Sommer des Jahres 2013 begannen. Schon bei der Anmeldung habe man wegen der vielen Meldungen Glück gehabt. Nach der Bestätigung durch die Berliner sei man dann in die eigentliche sportliche Vorbereitung gestartet.

Kraft, Ausdauer und eiserner Wille

Es sei daheim ein Pendeln zwischen Kraftraum und Wasserturm gewesen, erinnert sich Streich an das Training. Den historischen Turm hatte die Gemeinde Bobbau den jungen Männern als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt. „Dort wurde dann eisern trainiert. 187 Stufen hoch und runter und das dreimal hintereinander.“ Anstrengend, aber kein Vergleich zum Berliner Hoteltreppenhaus. Waren es im Bobbauer Turm die engen Treppen und die unterschiedlichen Stufenhöhen, die den Männern die ganze Kraft abverlangten, so war es in Berlin immer nur der eine Weg - nach oben. „Da zählen nur Kraft, Ausdauer und ein eiserner Wille“, nennt Streich die Voraussetzungen für den Erfolg. „Wir waren zufällig in Berlin und haben uns die Veranstaltung angesehen“, sagt Jürgen Vogel, der Stadtwehrleiter von Raguhn-Jeßnitz. Da könne man nur sagen „Hut ab vor der Leistung und dem Mut der Bobbauer“, lobt er seine jungen Mitstreiter. „Für uns wäre das allerdings nichts mehr“, so seine Erkenntnis.

2015 wieder dabei

Dennoch hätten sich schon anderen Wehren aus dem Landkreis gemeldet, die auch einmal an dem großen Wettkampf teilnehmen wollen, weiß Streich. „Wir werden auf alle Fälle hart trainieren, um im nächsten Jahr unter den ersten Hundert zu sein“, gibt er das Ziel für 2015 vor. Ein großes Dankeschön wollen die Bobbauer auch in Richtung Stadtverwaltung Bitterfeld-Wolfen sagen. Von dort sei das O.K. für die Teilnahme gekommen und auch die Ausrüstung sowie das Auto habe man nutzen können, freut sich Streich. „Wir haben den sportlichen Teil und das Training zwar selbst organisiert, durften aber unsere Ausrüstung und das Fahrzeug der Wehr benutzen.“ Dafür wollen sie sich genauso bedanken wie für die einheitlichen T-Shirts, die von Thomas Morch von der ÖSA gesponsert wurden.