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Belastungen für pflegende Angehörige mindern

Von Silke Ungefroren 11.09.2008, 16:23

Bitterfeld/MZ. - Für jene, die sich dafür entschieden haben, ist es Herzenssache: die Mutter oder den Vater, das Kind oder einen anderen nahe stehenden Angehörigen nicht allein zu lassen, wenn er Hilfe braucht. Bei Krankheit oder Unfall, bei Behinderung oder eingeschränkter Selbstständigkeit aufgrund des Alters.

Viele der Angehörigen allerdings werden von heute auf morgen damit konfrontiert und können deshalb oft nicht einschätzen, was häusliche Pflege bedeutet: Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch können schnell die Grenzen der Belastbarkeit erreicht werden.

Um besser mit dieser Situation fertig werden zu können, bieten der Kreisverband Bitterfeld des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) jetzt einen kostenlosen Pflegekurs an. "Aus unseren Erfahrungen heraus wissen wir um diese Belastungen", sagt Ilona Rothe, Sachgebietsleiterin für Soziales beim DRK. "Wir können aber auch vielfältige Lösungswege aufzeigen, wie so manches einfacher zu bewältigen ist."

Durch richtige Pflegetechniken beispielsweise, das Ausschöpfen von Hilfeleistungen von außen oder auch Erfahrungsaustausche. Dieses Wissen soll nun in dem Kurs, der im Oktober beginnt, vermittelt werden.

Beim DRK wurden dafür seitens des Landesverbandes Möglichkeiten geboten, um zwei Fachkräfte aus der ambulanten Pflege zum Pflegeberater auszubilden. "Und für die nächste Fortbildung dazu sind die beiden Kolleginnen auch schon wieder angemeldet", so Ilona Rothe.

Besonders freut sie sich darüber, in der KKH einen verlässlichen Partner für das Vorhaben gefunden zu haben. Und die Pflegekasse der Kaufmännischen übernimmt auch die Finanzierung des Kurses - nicht nur für Versicherte dieser Kasse, sondern für alle Interessierten.

"Es liegt natürlich auch in unserem Interesse, präventiv wirksam zu werden", begründet die Leiterin des KKH-Servicezentrums, Iris Roth, dieses Engagement. Nicht selten nämlich führe Überforderung bei den Pflegenden selbst zu gesundheitlichen Problemen. "Und um dem möglichst breitenwirksam vorbeugen zu können, bieten wir den Kurs unabhängig von der Kassenzugehörigkeit an." Absolviert wird das Projekt in mehreren Kurseinheiten. Die einzelnen Module beinhalten jeweils andere Schwerpunkte. Der Kurs beginnt am 8. Oktober und wird dann in vierzehntägigem Rhythmus immer mittwochs fortgesetzt. Die Anmeldung ist dringend erforderlich (siehe auch Artikel oben).