Begeisterung und Geld für Chemie
Wolfen/MZ. - Bayer-Bitterfeld-Chef Hans-Joachim Raubach übergab dem Team 500 Euro. Das Geld ist dazu gedacht, neue Projekte wie beispielsweise auf dem Gebiet der Mikroreaktortechnik zu entwickeln. Die gleiche Summe steuert zudem der Verband der Chemischen Industrie (VCI) Nordost, in dem das Unternehmen Mitglied ist, bei.
"Hier ist das Geld gut investiert", sagte Professor Egon Fanghänel, Ortsvereinsvorsitzender der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDC). "Das Experimentierfeld ist groß, die Bedingungen gut und Schüler und Mitarbeiter haben Zeit." Auch Raubach sieht das so: "Wir sehen das Schülerlabor als eine wichtige Einrichtung für den praxisorientierten Unterricht und auch als Basis für die Berufsfindung." Genau das ist auch Ziel des Schülerlabors, das eine Idee von TGZ und GDC ist.
Die Resonanz der Einrichtung, stellt Kurt Lausch, Geschäftsführer des TGZ, fest, sei bei den Sekundarschulen der Region "wesentlich größer" als bei den Gymnasien. "Das ist bedauerlich, weil hier auch Reserven für den Wettbewerb ,Jugend forscht' stecken. Da wäre mehr möglich. Künftig wollen wir das forcieren." Die Einrichtung arbeitet mit Schulen der Region zusammen, bietet Projekttage an und hält eine Arbeitsgemeinschaft vor.
Feuer und Flamme waren die 14 Schüler, die am Donnerstag im Labor experimentiert haben. "Ich wollte mal wissen, wie Chemie so ist", meinte keck Elisabeth Günther aus der fünften Klasse des Wolfener Heine-Gymnasiums. "Wir kriegen das Fach ja erst in der 7. Klasse", erklärte ihr Zwillingsbruder Johannes. "Aber es macht echt Spaß." Auf die Idee, dass Chemie interessant sein und sie ihre Neugier im Schülerlabor stillen könnten, sind die Drei in der Schule gekommen. "Bei einem Tag der offenen Tür durften wir schon mal experimentieren", so Elisabeth.
Da sind sie bei Sandra Kortmann, die das Schülerlabor leitet, und Chemikerin Renate Löffler gerade richtig. "Wir sind quasi am Lehrplan dran und am Alltag", sagt Löffler, die viele Jahre in der Farbstoffforschung gearbeitet hat. Seit Gründung des Schülerlabors vor zwei Jahren haben rund 900 Jugendliche die Möglichkeit genutzt, sich hier ausgiebig mit Chemie zu befassen. Die Zahl der Teilnehmer steigt laut Fanghänel ständig.