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Baustelle B100 Baustelle B100 bei Zörbig: Kilometerlange Baustelle ohne Mittelstreifen

Von Frank Czerwonn 24.05.2016, 05:59
Der Mittelstreifen wird ausgebaggert, neu befestigt und mit einer Bitumendecke versehen. Auch Betongleitwände werden entstehen.
Der Mittelstreifen wird ausgebaggert, neu befestigt und mit einer Bitumendecke versehen. Auch Betongleitwände werden entstehen. André Kehrer

Zörbig/Bitterfeld - Freie Fahrt für freie Bürger? Davon können Autofahrer, die über die Bundesstraße 100 nach Bitterfeld wollen oder von dort kommen, nur träumen. Seit Monaten löst eine Baustelle die nächste ab. Inzwischen ist vor allem die Großbaustelle am Knoten Zörbig/Gewerbegebiet Landsberg zum Dauer-Nadelöhr geworden. Derzeit rollt der Verkehr dort auf fast drei Kilometern nur einspurig. Es gilt Tempo 50 - fast bis zum Anschluss der A9. Und das droht noch länger so zu bleiben.

Brücke fertig - Anbindung nicht

Die Zahl der Betroffenen ist groß. Pendler zwischen Bitterfeld und Halle gehören ebenso dazu wie aus Richtung Halle kommende Besucher des Outlet Centers oder all jene Laster, die tagtäglich das Gewerbegebiet Landsberg anfahren. Gerade um diesen Verkehr flüssiger zu machen, wird der Knoten komplett umgestaltet. Dafür wurde extra eine 1,5 Millionen Euro teure Brücke über die Bundesstraße gebaut. Die soll für den B-100-Verkehr Ampeln überflüssig machen. Die Brücke ist unübersehbar und laut Petra Witte, Leiterin des Regionalbereichs Süd der Landesstraßenbaubehörde, bereits fertig. „Doch müssen die Anbindungen noch komplettiert werden, beispielsweise mit Schutzplanken und Markierungen.“ Ihre Freigabe sei erst im November geplant.

Verkehr über Behelfsspur

Der aktuelle Engpass befindet sich vor und hinter der Brücke. Dort wurden die Leitplanken zwischen den Richtungsbahnen weggerissen und der Mittelgrünstreifen ausgebaggert. Die zweispurige B100 kann teils gar nicht vom Verkehr genutzt werden. Dieser läuft stattdessen beispielsweise gen Bitterfeld auf einer Behelfsspur, die mit Warnbaken von der eigentlichen Bundesstraße abgeteilt ist.

Die Planung: Mittelstreifen bis Juni gesperrt

Doch was passiert auf dem früheren Grünstreifen, der zur Baustelle mutiert ist? „Wir bauen den Knoten L 143/Zörbiger Straße aus“, sagt Witte. Allein die Kosten für den Straßenbau betragen 2,78 Millionen Euro. Der bislang ungebundene Unterbau soll profiliert werden und eine Oberschicht aus Bitumen erhalten. „Die früheren Linksabbiegespuren an der Kreuzung werden entfernt.“ Der Mittelstreifen soll danach wieder hergestellt und an eine durchgehend zweispurige B 100 angepasst werden. Und da ein Pfeiler der neuen Brücke auf dem Mittelstreifen steht, bekommt dieser zusätzliche Betonschutzeinrichtungen. Um Baufreiheit zu haben und die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten, darf der Verkehr nur einspurig an der Baustelle vorbeischleichen. Wie lange noch? „Die Verkehrsbehörde hat das vorerst bis zum 3. Juni genehmigt“, erklärt Witte. Dann soll der Mittelstreifen eigentlich fertig sein. In dieser Woche sollen Betongleitwände und Schutzplanken errichtet werden. Ab Ende Mai folgt die Bitumendecke im restlichen Anschlussbereich.

Eventuell verlängerung bis Ende Juli

Doch wahrscheinlich bleibt der Engpass länger bestehen. Denn der Baubetrieb Günter Papenburg Verkehrswegebau will die Einspurigkeit bis Ende Juli verlängern lassen. In dieser Zeit sollen die Einfädelspuren auf die B100 gen Bitterfeld und Halle gebaut werden. „Die notwendigen Abstimmungen dazu laufen jedoch noch“, sagt Witte. Sie betont aber, dass bei Begutachtungen „keine wesentlichen Einschränkungen des Verkehrsflusses durch die Einspurigkeit“ festgestellt wurden.

Die neuen Beschilderungen folgen im Juli, Schutzplanken und Markierungen ab Mitte September. Im November soll alles fertig sein. (mz)

Kurz vor der neuen Brücke werden die Autos in Richtung Bitterfeld auf die Behelfsspur geleitet.
Kurz vor der neuen Brücke werden die Autos in Richtung Bitterfeld auf die Behelfsspur geleitet.
André Kehrer