Brache in der Innenstadt Bauprojekt in Bitterfeld: Neue Häuser aus dem Boden gestampft

Bitterfeld-Wolfen - Für die Neue Bitterfelder Wohnungs- und Baugesellschaft (Neubi) steht fest: Neubau statt Abriss ist die richtige Perspektive, um Menschen in die Region zu ziehen oder sie hier zu halten. Weil das nur mit den so genannten weichen Standortfaktoren wie Wohnungen und kulturellem Angebot funktioniert, sollen noch in diesem Jahr neue Wohnungen gebaut werden. Baustelle wird die Freifläche zwischen Burgstraße und dem Töpferwall sein.
Baubeginn schon im Sommer
„Lange hat diese Fläche brach gelegen, nun ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen“, sagt Neubi-Geschäftsführerin Birgit Wielonek. „Wenn alles klappt, erfolgt noch in diesem Sommer der symbolische erste Spatenstich. Und nach einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren könnten die neuen Mieter einziehen.“ Gebaut werden soll in drei Bauabschnitten.
Geplant sind neun Häuser mit vier Etagen, in denen 70 Wohnungen angeboten werden. Mit den unterschiedlichen Wohnungsgrößen, von der Zwei- bis zur Vierraum-Wohnung, wolle man den vielfältigen Bedürfnissen der neuen Mieter entsprechen. Diese hätten sich schon gemeldet und ihre Bereitschaft zur Übernahme einer Wohnung kund getan.
Größtes Projekt für die nächsten zwei Jahre
Gute Erfahrungen habe man mit dieser Art des Neubaus schon in anderen Orten des Altkreises gemacht, sagt Wielonek. So seien die Nachfrage und Belegung in Sandersdorf und am Leineufer an der Goitzsche sehr groß.
Über Quadratmeterpreise will die Geschäftsführerin zwar noch keine Auskunft geben. Das werde aber zeitnah, zumindest bis zum ersten Spatenstich, erfolgen.
„Wir wissen, dass eine große Nachfrage nach modernen Wohnungen in der Innenstadt besteht, zumal sie auch nicht weit vom Goitzschesee entfernt liegen“, beschreibt sie die Arbeiten. Der Neubau sei nach den Bautätigkeiten am Leineufer und an der Marktpromenade in der Innenstadt Bitterfelds das größte Projekt für die nächsten zwei Jahre.
So werden die Häuser ausgestattet
„Alle Zwei- und Vierraum-Wohnungen werden per Aufzug erreichbar sein und über große Balkone verfügen“, beschreibt Wielonek die Ausstattung. Große Fenster sollen für Licht sorgen. Im mit viel Grün gestalteten Innenhof könnten sich besonders Familien mit Kindern wohl fühlen.
Zum Ablauf der vorbereitenden Arbeiten sagt die Geschäftsführerin: „Jetzt, nachdem die Grundstücksfrage geklärt ist und ein genehmigter Bebauungsplan vorliegt, können die Gespräche mit den Kreditgebern geführt werden.“
Immerhin handele es sich um eine Investition von mehreren Millionen Euro. Eine genaue Summe könne man noch nicht nennen, da bei allen Projekten in einer Innenstadt mit historischem Hintergrund immer mit Eventualitäten gerechnet werden müsse. Damit meint Wielonek plötzliche Funde aus der Vergangenheit, die von den Archäologen untersucht werden müssten. „Mit solchen Verzögerungen und auch Mehrkosten muss man immer rechnen“, so die Chefin. „Am liebsten würden wir natürlich schon in diesem Jahr so richtig loslegen“, sagt Wielonek.
Schandfleck in der Innenstadt verschwindet
Den langen Ruhezustand der Fläche begründet Wielonek mit der Klärung der Eigentumsverhältnisse. Erst im vorigen Jahr sei es gelungen, das Gelände bei einer Zwangsversteigerung zu erwerben.
Nun werde man zügig daran gehen, den Schandfleck in der Innenstadt zu beseitigen. „Wenn der erste Bagger in den Untergrund greift, werden wir hoffentlich kein blaues Wunder erleben“, hofft sie, denn genaue Pläne über die Beschaffenheit der Baufläche lägen nicht vor. Man wisse nur, was oberhalb der Erde gestanden habe, alles andere werde sich zeigen.
Fest stehe auf alle Fälle, so Birgit Wielonek, dass mit der Fertigstellung des neuen Komplexes ein Top-Wohnungsstandort in der Innenstadt mit einer sehr guten Lage entstehen werde. (mz)
