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Baumarkt-Umnutzung Baumarkt-Umnutzung in Wolfen: Ein klares Votum mit ein paar Hürden für "Thomas Philipps"

Von Detmar Oppenkowski 09.09.2016, 04:00
Der ehemalige Baumarkt in Wolfen.
Der ehemalige Baumarkt in Wolfen. Ruttke

Wolfen - Reinwald Bechler ist hin- und hergerissen. Eigentlich wollte der Projektentwickler die Umnutzung des früheren Wolfener Max-Bahr-Baumarktes in eine Thomas-Philipps-Filiale schon längst unter Dach und Fach gebracht haben. Doch nach der jüngsten Bau- und Vergabeausschusssitzung fällt Bechlers Fazit zweigeteilt aus: „Ich habe jetzt zwar ein politisches Votum, um das Vorhaben an dem Standort zu verwirklichen, allerdings ist die verwaltungstechnische Seite und der zeitliche Rahmen noch völlig offen.“

Hoher Verwaltungsaufwand

Denn während die Ausschussmitglieder die Revitalisierung des leerstehenden Gebäudes an der Thalheimer Straße am Mittwochabend einhellig begrüßten, verwiesen Verwaltungsmitarbeiter auf einige Hürden.

Zum einen muss Bechler ein Gutachten erbringen, indem nachgewiesen wird, dass der angedachte Sonderpostenmarkt nicht mit bereits vorhandenen Sortimenten andernorts konkurriert (Stichwort: Einzelhandels- und Zentrenkonzept).

Zum anderen muss eine Beschränkung aufgehoben werden. Sie sieht bislang vor, dass das Gebäude ausschließlich als Baumarkt genutzt werden kann.

Ein knappes Zeitfenster

Für den Projektentwickler ist das alles nur schwerlich nachzuvollziehen. „Ob nun Baumarkt oder Restposten - wir bleiben doch im Bereich Handel“, sagt er und verweist auf den engen Zeitrahmen, der ihm nur noch zur Projektverwirklichung bleibt. „Wenn bis Anfang Oktober die Umnutzung des Objektes nicht auf den Weg gebracht wird, dann fehlt mir die Sicherheit, die Immobilie vom jetzigen Eigentümer zu erwerben.“

In Anbetracht der Tatsache, dass die nächste Stadtratssitzung am 5. Oktober stattfindet, sprechen auch Verwaltungsmitarbeiter von einem „sportlichen Unterfangen“.

Ein Chance, um das Gebäude sinnvoll nachzunutzen

Über das aus seiner Sicht komplizierte Vorgehen schüttelt André Krillwitz nur seinen Kopf. „Nehmen wir an, dass es den Max-Bahr-Baumarkt noch geben würde“, sagt Wolfens Ortsbürgermeister. „Wenn der die Hälfte seiner Verkaufsfläche an Thomas Philipps vermietet hätte, würde das doch auch keinen interessieren.“

Doch was sagt der zuständige Geschäftsbereichsleiter Stefan Hermann über das Vorhaben? „Das ist eine Chance, um das Gebäude sinnvoll nachzunutzen.“ Und: „Ich gehe davon aus, dass bis zur nächsten Stadtratsitzung alle notwendigen Schritte zur Umsetzung eingeleitet sind.“ (mz)