Banküberfall Banküberfall: Sparkasse in Roitzsch erneut ausgeraubt

Roitzsch/MZ - Fassungslosigkeit in Roitzsch: Die Sparkasse in dem Ortsteil von Sandersdorf-Brehna ist zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen ausgeraubt worden. Ein maskierter Mann hat die Filiale Dienstagabend kurz vor Geschäftsschluss überfallen und mehr als 1?000 Euro erbeutet. Indizien deuten daraufhin, dass es sich um den selben Täter handeln könnte, der nur vier Stunden zuvor die Sparkasse in Görzig überfallen hatte, dort aber ohne Beute geflüchtet war. Zudem gibt es Ähnlichkeiten mit dem ersten Überfall in Roitzsch vom 15.?Juli.
Um 17.48 Uhr betrat der Bankräuber mit einem schwarzen Tuch vor dem Gesicht die Roitzscher Filiale. Mit einer Pistole bedrohte er die drei Mitarbeiterinnen und erzwang sich so den Zutritt zum verglasten Kassenbereich. „Die erbeutete Summe ist vierstellig, aber im unteren Bereich“, sagte Andreas Czaja, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld. Anschließend flüchtete der Mann laut der Zeuginnen in einer schwarzen Mercedes-Limousine. „Unsere Mitarbeiterinnen haben sich so verhalten, wie sie das tun sollen“, sagte Czaja. Noch am Abend seien die drei Frauen psychologisch betreut worden. Kunden waren während des Überfalls nicht in der Filiale. „Wir vermuten, dass der Täter die Sparkasse beobachtet hat“, so Czaja.
Nur knapp vier Stunden zuvor, gegen 14 Uhr, hatte ein ebenfalls mit einem schwarzen Tuch maskierter und bewaffneter Mann die Sparkasse in Görzig überfallen. Dort konnte er jedoch keine Beute machen, da die kleine Filiale laut Czaja ein anderes, doppelt gesichertes Kassensystem hat. Angebotenes Kleingeld verschmähte er. Der Täter flüchtete zu Fuß. „Möglicherweise hatte er irgendwo ein Auto abgestellt und ist damit weggefahren“, so Steffen Kind, Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost. Die Sparkassenleitung informierte nach dem Überfall alle ihre Mitarbeiter.
Beide Überfälle wurden von Sicherheitskameras gefilmt. Statur und Kleidung des Täters legen laut Czaja „den Schluss sehr nahe, dass es sich um den selben Täter handelt“. Allerdings gehöre schon eine große Portion krimineller Energie dazu, nach einem gescheiterten Überfall im Landkreis herumzufahren und einen zweiten Versuch zu starten. Die Polizei will diese Ein-Täter-These bislang weder bestätigen noch dementieren. „Wir müssen erst die Spuren auswerten“, so Kind. Allerdings bestätigt er, dass es auch zwischen den beiden Roitzscher Überfällen Parallelen gibt. So habe sich herausgestellt, dass der bewaffnete Täter, der dort am 15.?Juli eine fünfstellige Summe erbeutet hatte, ebenfalls mit einem schwarzen Tuch vermummt war. Ursprünglich war von einer Sturmhaube die Rede gewesen. Auch dieser Räuber flüchtete mit einem schwarzen Mercedes. Die Statur der Täter wird übereinstimmend als kräftig bezeichnet. Nur die Angaben zur Größe weichen etwas ab. Doch das sei bei Zeugenaussagen kurz nach der Tat nicht ungewöhnlich , so Kind.
Die Filiale in Roitzsch blieb am Mittwoch geschlossen. „Denn die Befragungen der Polizei dauerten bis in die Nacht“, so Czaja. Den Mitarbeiterinnen gehe es soweit gut, auch der Filialleiterin, die bei beiden Roitzscher Überfällen bedroht wurde.