Bad Schmiedeberg Bad Schmiedeberg: Vom OP-Tisch auf den Klinik-Posten
Bad Schmiedeberg/MZ. - Doch nicht nur die Gänge sind für ihn neu, auch die Aufgaben. Denn er ist nicht nur Chefarzt in seinem Fachbereich, sondern als leitender Arzt der Klinik auch für die Gynäkologie mit verantwortlich. "Dabei läuft die Zusammenarbeit mit dem Chefarzt-Kollegen Cornelius aber bislang hervorragend", bekräftigt Müller. Gleichwohl ist er letztlich als leitender Arzt allein dafür verantwortlich, dass es im gesamten Haus gut läuft.
Und das war gerade am Anfang eine schwierige Aufgabe. "Denn da mussten alle Stationen neu mit Personal besetzt werden, und die Mitarbeiter an ihre ganz neuen Aufgaben heran geführt werden", erzählt Müller. Und oft fehlte es an kleinen Dingen. "Ein Patient hat uns in der Zeit beispielsweise darauf hingewiesen, dass ein Schuhlöffel eine große Hilfe wäre. Daran hatte von uns im Vorfeld einfach keiner gedacht", gesteht der leitende Arzt.
Unterstützung hat Müller nach eigenem Bekunden auch von Seiten der Klinik-Mitarbeiter bekommen.
"Die haben viel für mich abgefangen", betont er, dennoch habe es am Anfang "schlaflose Nächte" gegeben, so der Mediziner. Denn anders als noch früher am Operations-Tisch "muss ich nicht oft nur schnell entscheiden, sondern da auch immer die Klinik als Ganzes im Auge haben", erläutert Müller die Aufgaben-Verschiebung.
Doch Siegfried Scholz, Geschäftsführer in der Bad Schmiedeberger Eisenmoorbad Kur GmbH, ist überzeugt davon, mit Müller "einen guten Fang" gemacht zu haben. "Die Klinik in Bad Düben genießt schon seit Jahren einen ausgezeichneten Ruf, und das dortige Personal hat eine gute Schule durchlaufen", so Scholz, der sich mit Müller nach einem ersten Gespräch "sehr schnell handelseinig" geworden ist.
Für Gunter Müller ist in seiner neuen Position neben den organisatorischen Aufgaben auch die medizinische Seite aus einer anderen Perspektive reizvoll. "Hier habe ich die Chance, zu den Patienten über einige Wochen auch eine Beziehung aufzubauen, die Dinge ganzheitlicher anzugehen", sagt der Mann, der 13 Jahre am Operationstisch gestanden hat und diesen mittlerweile "immer weniger vermisst".
Der Rollen-Tausch von der Akut-Behandlung zur Reha, er scheint dem Mediziner jedenfalls bislang zu gefallen. "Im ersten dieser Bereiche geht es meist darum, das Knie oder die Hüfte zu operieren, zu reparieren", erläutert der Arzt, "und nun habe ich hier die Möglichkeit, diese in der Regel guten Ergebnisse zu verbessern und zu veredeln".