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Autowerkstatt in Bitterfeld abgebrannt Autowerkstatt in Bitterfeld abgebrannt: "Brain Cars" startet im Zscherndorfer Weg neu

Von michael maul 15.12.2015, 11:32
Nico Respondek (l.) und Nico Kittler in der neuen Werkstatt
Nico Respondek (l.) und Nico Kittler in der neuen Werkstatt Ruttke Lizenz

bitterfeld - Als sie im Juni dieses Jahres vor den Trümmern ihrer geplanten Existenzgründung im Zscherndorfer Weg in Bitterfeld standen, war den Männern um Nico Respondek mulmig zumute. Wie soll es weitergehen? Alles, was sie sich für den Aufbau ihrer Autowerkstatt angeschafft hatten, lag in Schutt und Asche. Von bisher Unbekannten angezündet, vermuten sie. Ein Brandstifter konnte aber bis jetzt nicht ermittelt werden. Der Schaden nach dem Feuer, bei dem neben dem Werkzeug auch einige Autos verbrannt waren, wurde auf etwa 25.000 Euro geschätzt.

Wie der Phönix aus der Asche

Doch Respondek ließ sich nicht entmutigen. Gleich in der Nähe, im Gewerbegebiet an der Halleschen Straße, konnte eine Werkhalle gemietet werden. Sie wurde mit Hilfe der Familie und vielen Freunden entrümpelt und frisch gestrichen. „Die ersten Maschinen und Hebebühnen sind aufgestellt und die Arbeit kann beginn“, sagt Respondek, der sich mit seiner Firma „Brain Cars“ selbstständig gemacht hat. „Es ist fast wie ein Phönix aus der Asche“, bemüht er die griechische Mythologie.

„Zurzeit bin ich allein in der Firma beschäftigt“, beschreibt er die bisherige Entwicklung. Wenn alles nach Plan laufe, könne er sich aber auch die Einstellung andere Mitarbeiter vorstellen. „Qualifizierte Leute habe ich schon.“ Das alles hänge natürlich auch von Geld ab. Von den verbrannten Geräten und Werkzeugen habe man nichts verwenden können. Also müsse alles wieder angeschafft werden. „Das geht ins Geld und erfordert schon eine genau Planung“, so Respondek. Doch den Kopf lasse er nicht hängen. Das sei er auch den vielen freiwilligen Helfern schuldig, weiß der ausgebildete Kraftfahrzeugmechaniker.

Nun sei mit der neuen Werkstatt für Autoreparaturen aber der Grundstein gelegt. Auch das Tuning von Fahrzeugen könne in der Zukunft durchgeführt werden.

Am Sonnabend ging es erst einmal darum, allen Helfern, der Familie und den vielen Freunden bei einer kleinen Feier zu danken. „Ohne sie hätte ich das alles nicht geschafft und auch nicht durchgestanden“, sagt der Chef.

In dem Garagenkomplex im Zscherndorfer Weg in Bitterfeld war Mitte Juni an einem Samstag aus bisher unerklärlichen Gründen gegen 2.45 Uhr ein Feuer ausgebrochen. Autos, Werkzeug und jede Menge Ersatzteile wurden ein Raub der Flammen. Respondek hatte die Garagen seit fünf Jahren gepachtet und mit seinen Mitstreitern eine kleine Werkstatt aufgebaut. Einen Tag vor dem Brandausbruch war der Bereich sogar noch kontrolliert worden - ohne Auffälligkeiten festzustellen. (mz)