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Auswahlorchester Schalmeien Auswahlorchester Schalmeien: Herausforderung für die besten Musiker

Von Karina Blüthgen 27.10.2002, 17:31

Bad Schmiedeberg/MZ. - Klaus Schneider ist musikalischer Leiter des Orchesters. Unermüdlich korrigiert er und bricht wieder ab. "Zur Dauer der Fermate - dafür steht der Dirigent hier vorn. Wenn die Fermate kommt, müssen alle gucken, wann ich abreiße", erklärt er. Die Wiederholung klappt besser. Dann ein falscher Ton, Augenrollen, alles lacht. "Noch einen Titel vor der Pause", fordert Schneider. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, als die Einsätze klappen.

Eine Gruppe Jugendlicher musiziert sonst in Kamsdorf, Ostthüringen. "Es macht Spaß hier. Unser Chef ist streng, aber wir lernen viel", meint Sandra Storz, mit 18 Jahren die Älteste der Gruppe. Sie ist, wie viele andere, durch ihre Eltern dazu gekommen, Sandra spielt die Lyra. Daniel Reichmann hofft, dass das Auswahlorchester 2005 nach Australien fliegt. "Da sind wir dabei", begeistert er sich.

Das sei alles erst geplant, bleibt Horst Oertel vorsichtig. Er ist musikalischer Leiter der Teichaer Schalmeienkapelle. "Wir haben Schrott gesammelt, damit wir 1956 die Instrumente kaufen konnten", erzählt er. Er beklagt, dass es schwer ist, junge Leute für diese Musik zu begeistern. "Das hängt mit der Schule zusammen, die Schalmei ist verschrien als Krachinstrument", erklärt Horst Baatz, Leiter der Maschwitzer Kapelle. "Du bist eben begrenzt auf den Grundton in der Mitte des Instruments", fügt Oertel hinzu. Das könne man aber durch mehrere Stimmen ausgleichen.

"Einige Stücke könnten wir zu Hause gar nicht spielen", ist sich Dirk Petersohn über den Qualitätsunterschied beim Auswahlorchester sicher. Die heimische Kapelle in Görzig zählt 25 Musiker. "Hier sind Passagen drin, da wirst du richtig herausgefordert", sagt der Görziger Sebastian Dann. "Doch nach so einem Wochenende bin ich echt froh, wenn ich das Instrument mal 14 Tage weglegen kann."