Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Michelle und Alfredo lassen die Teller tanzen
ZÖRBIG/MZ. - Er zählt zwar nicht zu den Großen in der Zirkuswelt, aber das Familienunternehmen "Circus Florida" konnte mit seinen Darbietungen auch in Zörbig wieder viele begeistern. Ob Clown Beppo oder Augustine, das rechnende Pferd oder die tollkühnen Feuerspucker, der Beifall war den Artisten und Akteuren immer gewiss. Zuerst musste Augustine mit dem Publikum ein wenig Beifall üben, aber als das Eis gebrochen war, klappte auch dieser Programmpunkt. Doch als Alfredo Lindemann mit seinen tanzenden Tellern auch Kinder aus dem Publikum mit in die Show einbezog, hatten auch die Kinder die anfängliche Angst vor der Manege überwunden. Es sei gar nicht so einfach, die Teller immer im Auge zu behalten und darauf zu achten, dass sie nicht herunterfielen, sagte Michelle Nowak aus Frankfurt am Main, die mit ihrem Opa die Veranstaltung besucht hatte. Aber auch wenn Augustine mit einer Tüte Popcorn ins Publikum ging und den Erwachsenen die einzelnen Stücke in den Mund warf, hatten alle etwas zu lachen.
Beeindrucken waren auch die vier Friesenhengste, die Maik Lauenburg in der Manege vorführte oder die Gebrüder Caracas mit ihrer Feuershow. Als ob es gar nicht wehtue, ließen sie sich die brennenden Stäbe über die Haut gleiten und als sie dann riesige Flamme in Richtung Zirkuskuppel pusteten, wurde den Gästen sichtlich warm. Mit ihrer Jonglage an langen Bändern unter der zehn Meter hohen Zirkuskuppel sorget die Gebrüder Caracas dann auch noch einmal für Spannung unter den Gästen. Dass man in einem so kleinen Zirkus alles machen und können müsse, bewies Maik Lauenburg auch mit seiner Stuhlnummer. Immerhin fünf Stühle balancierte er auf seinem Kinn, nachdem er die gleiche Aktion mit einer leeren Schubkarre zum Staunen des Publikums vollführt hatte.
Tiere und Zirkus sind Dinge, die unbedingt zusammengehören. Das zeigte Andrea mit ihrem rechnenden Pferd. Nachdem die Zuschauer kleine Rechenaufgaben zugerufen hatten, scharrte das Pony das Ergebnis mit seinen Hufen, was von den Gästen mit viel Beifall bedacht wurde. Der 33-jährige Manuel Lindemann, der sein Handwerk schon von der Pike auf gelernt hat, hat allerdings auch schon bessere Zirkustage erlebt. Der Besucherzuspruch nehme stetig ab und man müsse viel sparen, sagt er im Gespräch mit der MZ. Das gehe nicht nur den Kleinen so, auch große Häuser hätten mit diesem Problem zu tun, weiß Lindemann. Doch für ihn ist die Zirkuswelt seine Heimat und er könne sich nichts anderen vorstellen, sagt er. Schwierig sei es allerdings für die Kinder. Sie müssten an jedem Veranstaltungsort in eine andere Schule gehen, so Lindemann. Neue Lehrer, neue Freunde, das alles sei nicht so einfach. Da sei die ganze Zirkusfamilie gefragt, weiß der Mann, der mit der Crew von zwölf Leuten im Circus Florida deutschlandweit unterwegs ist.