Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Heide soll attraktiver werden
SCHWEMSAL/MZ. - Und sie spaltete die Gemüter.
Während die einen (die Mehrheit) sich dafür aussprachen, in diesem Jahr den Schritt nicht mehr zu gehen, da jetzt noch der volle Jahresbeitrag von 45 500 Euro gezahlt werden müsse, melden die anderen Einwände an. Lars-Jörn Zimmer (CDU) zum Beispiel machte darauf aufmerksam, dass dadurch die Möglichkeit verschenkt würde, in diesem Jahr noch auf bestimmte Planungen Einfluss zu nehmen. Der Einwand wurde aber mit dem Hinweis auf ein Gastrecht beim Verband in diesem Jahr entkräftet. Der Kreistag hatte sich am 25. März dieses Jahres bereits für einen Beitritt zum neuen Tourismusverband bekannt, lediglich das genaue Datum stand bei dieser Sitzung noch nicht fest.
Weitere Diskussionspunkte des Ausschusses waren die Auswertung des diesjährigen Sachsen-Anhalt-Tages in Weißenfels sowie die Informationen über die Entwicklung des Naturparkes "Dübener Heide". Ausschussvorsitzender Ronald Mormann (SPD) konnte sich dabei einer herben Kritik an der Fernsehberichterstattung über den Sachsen-Anhalt-Tag nicht enthalten. "Wenn man den Bericht gesehen hat, konnte man der Meinung sein, dass der Festumzug nur aus Weißenfels und einem Stück Anhalt-Bitterfeld besteht", sagte Mormann. Der Rest des Kreises, der den größten Anteil des gesamten Umzuges ausgemacht habe, fand im Fernsehen einfach nicht statt. "Das ist eine Missachtung der ehrenamtlichen Arbeit vieler Beteiligter", macht sich der Ausschussvorsitzende Luft. Was die Darstellung im Fernsehen angeht, wurde von den Ausschussmitgliedern vorgeschlagen, den Landtagsabgeordneten Guido Kosmehl (FDP), der auch im Rundfunkbeirat sitzt, zu informieren bzw. ihn oder einen Vertreter zur nächsten Sitzung einzuladen.
Viel Zustimmung gab es zu den Informationen über den Naturpark Dübener Heide, die vom Leiter des Parks, Thomas Klepel, aufgezeigt wurden. Mit dem Naturpark habe man in Sachsen-Anhalt ein riesiges Gebiet von 75 000 Hektar und einem Waldanteil von etwa 53 Prozent. Man müsse es nun schaffen, die Menschen aus den Randgebieten oder direkt aus der Heide zu animieren, sich die Schönheiten der Natur anzusehen und von ihnen zu profitieren. Als ein Beispiel nannte Klepel dabei die "Heidemagnete", die man mit einem Zuckerstückchen vergleichen könne, das man in den Wald lege, so der Naturparkleiter. "Zu dem Stück Zucker kommen die Ameisen, zu den Heidemagneten die Menschen", erklärte er seinen Vergleich.
Wenn es dann noch gelinge, an oder um die Heidemagneten herum Restaurants oder Museen zu etablieren, habe man schon sehr viel erreicht, sagte er. So soll im nächsten Jahr in Bad Düben ein Naturpark-Haus eröffnen, in dem die Vielfalt der Heide dargestellt wird. Auch die Vermarktung regionaler Produkte über große Handelsketten trage dazu bei, die Heide über die Grenzen der Region hinaus bekannt zu machen. Auch an eine Zusammenführung von Natur, Abenteuer und Sport sei gedacht, um weitere Interessenten anzulocken.
Im Anschluss an die Sitzung hatten die Ausschussmitglieder die Möglichkeit, sich eine interessante Ausstellung über den Wolf, die in der Gutsscheune in Schwemsal zu sehen ist, anzuschauen.