Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Beatmungsgerät für schwerkrankes Kind nach Stromausfall stabilisiert
pouch/MZ/MM. - Am Mittwochabend war der Strom weg und die wichtigen Heimbeatmungsgeräte für zwei Patienten liefen auf Batteriebetrieb.
Da diese Versorgung allerdings nicht sehr lange aufrecht erhalten werden kann, wurde über die Leitstelle die Freiwillige Feuerwehr Pouch alarmiert. "Um 17.50 Uhr ging der Alarm ein", sagt Kamerad Thomas Arlt. Vor Ort in den beiden unabhängig voneinander liegenden Wohnungen habe man dann sofort entschieden, eine stabile Versorgung über Notstromaggregate aufzubauen, um die medizinischen Geräte in Betrieb zu halten.
"Es war auch wichtig, immer einen Kamerad vor Ort zu haben, der die Aggregate nachtankt", sagt Arlt. Der Einsatz dauerte bis 20.30 Uhr. "Man kann diese Arbeit niemand anderem überlassen, da das Nachtanken an sich sehr sorgfältig vorgenommen werden muss", erläutert Arlt. Durch den Dauerbetrieb werden die Aggregate sehr heiß und jeder übergelaufene Tropfen Sprit könne sich entzünden, weiß der erfahrene Feuerwehrmann. "Es war diesmal kein Einsatz, bei dem wir persönlich aktiv werden mussten, aber wir konnten einem Kind und einem Erwachsenen helfen, indem die Geräte weiter betrieben werden konnten."
Für den leitenden Notarzt am Bitterfelder Klinikum, Armin Eisewicht, stellt diese Situation eher einen Ausnahmefall dar. "Wenn abzusehen ist, dass bei Patienten Versorgungsgeräte über einen längeren Zeitraum nicht mit Energie versorgt werden, können diese Menschen natürlich ins Krankenhaus gebracht werden", sagt Eisewicht. Die Möglichkeiten des Anschlusses würden in der Notaufnahme oder in anderen Einrichtungen bestehen. So wie in dieser Situation verfahren wurde, sei natürlich für die Patienten die wesentlich günstigere Lösung. Sie müssten nicht aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen werden und könnten im häuslichen Umfeld bleiben.
Fred Becker von der enviaM sagte auf MZ-Nachfrage, dass es um 17.17 Uhr zu einem Kurzschluss an der Leitung gekommen sei, die unter anderem auch Pouch versorgt. Betroffen waren neben Pouch ungefähr 3 000 Kunden der enviaM bis nach Schwemsal. Zurzeit werde an der Ursachenermittlung gearbeitet, da noch kein konkreter Fehler gefunden wurde. "Wenn an den Leitungen alles in Ordnung ist, werden auch noch die 34 Trafostationen überprüft."