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Angst vor den Katzenfängern

Von Bärbel Helbig 13.06.2007, 18:55

Sandersdorf/MZ. - "Ich habe Suchfotos verteilt, Nachbarn, Bekannte, Freunde und die Mitarbeiter des Tierheimes befragt, das Ordnungsamt informiert - was man eben alles unternimmt, um sein Haustier wieder zu finden. Ich hatte bis heute leider kein Glück", berichtet sie.

Auf so unerklärliche Weise sind der Familie bereits vier Katzen abhanden gekommen. "Sie waren eines Tages wie vom Erdboden verschwunden und wurden nie wieder gefunden", so Diana Pecher. Sie wohnt in einer ruhigen Siedlung, in der viele Katzen und Hunde gehalten werden, von denen immer mal wieder einige vermisst werden, wie Nachbarn bestätigten.

Der Verdacht, dass Katzenfänger am Werk gewesen sein könnten, kam der 43-jährigen Ingenieurin bei Nachforschungen im Internet. Auf der Seite "Haustierdiebstahl in Deutschland" werden zum Beispiel

Methoden der Tierfänger beschrieben und Warnungen ausgegeben. So vor Altkleideraktionen dubioser Sammler, hinter denen sich die Haustierdiebe verstecken können. Auch vor dem Verschwinden von Kater Bruno, erinnert sich Diana Pecher, hat es eine solche Sammlung gegeben. "Zwei Katzen aus der Nachbarschaft ist nur deswegen nichts passiert, weil sie an diesem Tag zufällig drin geblieben sind", ist sie überzeugt. Dass ihr Verdacht nicht von ungefähr kommt, bestätigt Nadine Eichhorst vom Tierheim Bitterfeld. "In den letzten drei Wochen sind bei uns vermehrt Vermisstenanzeigen eingegangen." Die Leute berichteten vielfach, dass die Katzen nach Sperrmüll-, Kleider- und anderen Sammlungen weg waren. So im Bereich Zscherndorf, Sandersdorf, in letzter Zeit auch in Ramsin. Um zu unterscheiden, ob es sich um Katzendiebstahl oder um "normales Verschwinden" handelt, dafür hat Nadine Eichhorst eine einfache Formel. "Wenn in einer bestimmten Gegend innerhalb einer Woche zehn Katzen verschwunden sind, sollte man zur Polizei oder zur Zeitung gehen." Sobald darüber berichtet wird, hören die Diebstähle meist auf, weiß sie.

Nach ihren Erfahrungen haben es die Diebe vor allem auf junge Katzen und solche mit schönem Fell abgesehen. Das könnten dann als Rheumadecke oder Echtfell-Kragen wieder auftauchen. Versuchslabore kommen für Nadine Eichhorst dagegen kaum als Abnehmer in Frage. "Die haben meist ihre eigene Zucht." In der Sandersdorfer Siedlung scheint man vorsichtig geworden zu sein. "Als am Wochenende Kleider gesammelt werden sollten, hat niemand etwas rausgestellt", berichtet Diana Pecher.