An Glasknochenkrankheit leidender Mann aus Bitterfeld An Glasknochenkrankheit leidender Mann aus Bitterfeld: Harztour "war der blanke Wahnsinn"

Bitterfeld - „Wahnsinn, phänomenal, einfach große Klasse!“ Der an der Glasknochenkrankheit leidende Paul Kautzenbach aus Bitterfeld findet auch eine Woche nach seiner Tour mit Tuning-Fans in den Harz keine anderen Worte. Und das Treffen hat nun auch ein schönes Nachspiel: Über ihre Facebookseite „Sachsen Anhalts geilste Karren“ haben die neuen Freunde einen Aufruf zu Spenden für Menschen mit der Gasknochenkrankheit gestartet. Verwiesen wird dabei auf die Deutsche Gesellschaft für Osteogenesis imperfecta, so der medizinische Begriff der Krankheit. Sie will Betroffenen sowie Angehörigen helfen und ihnen Hinweise und Anregungen zum Umgang mit der seltenen Krankheit geben.
Die hat den Kontakt zu den Tuning-Freunden erst entstehen lassen. Der 24-jährige Kautzenbach, der im Rollstuhl sitzt, hatte schon lange einen sehnlichen Wunsch: einmal in einem schnellen Wagen unterwegs sein, den Sound der Motoren hören und Freunde kennenlernen ... Diesen Wunsch haben ihm die Motorsportfans erfüllt.
Nachdem die Geschichte des Bitterfelders auf der Facebook-Seite „Sachsen-Anhalts geilste Karren“ die Runde gemacht hatte, haben Tuning-Freunde aus Leipzig, dem Burgenlandkreis, Magdeburg und Mansfeld-Südharz ihre tiefer gelegten Autos mit viel PS und röhrendem Sound in Bewegung gesetzt und den 24-Jährigen in seiner Heimatstadt abgeholt.
Die Eindrücke sind Kautzenbach unvergesslich: „Es waren ungefähr 500 Autos und jede Menge Motorräder.“ Ein Unterstützer aus Isenbüttel meinte im Harzer Regionalfernsehen: „Ich habe von dem Treffen im Internet gelesen und bin sofort mit dem Motorrad hier her gekommen.“ Dem jungen Mann seinen Wunsch zu erfüllen, sei für ihn eine Herzensangelegenheit gewesen. Mit ihm war auch ein großer Tross der Biker-Boys-Harz angereist, die auf dem großen Parkplatz an der Talsperre einmal die Motoren aufheulen ließen.
„Der Eindruck, die Fahrt und die vielen Autos waren das eine“, sagt Kautzenbach noch immer beeindruckt. Die vielen Freunde, die er bei der Aktion kennengelernt habe, seien aber eine bleibende Erinnerung an diesen Tag. Daran, ob sich so etwas wiederholen ließe, hat Paul keine Zweifel. „Die Freunde haben ein großes Herz bewiesen.“