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«Altes» Team in neuen Räumen

Von SILKE UNGEFROREN 07.12.2008, 17:51

BITTERFELD/MZ. - Ihr Team - das sind die Mitarbeiterinnen des Friseur- und Kosmetiksalons "Rapunzel", der seit dem 3. November seine Serviceleistungen im Töpferwall anbietet. Hier in einem der Ladenräume, die seit Jahres ein leeres und tristes Dasein frönten. "Und drei Tage nach uns hat nebenan auch schon ein Computerladen aufgemacht", freut sich die Friseurmeisterin.

Dass "Rapunzel" so neu nicht ist, wissen vor allem die Stammkunden des siebenköpfigen Teams, das bis zum Umzug in der Walther-Rathenau-Straße ansässig und auch dort sehr bekannt war - rund zehn Jahre lang. Doch hier, im neuen Objekt, sind jetzt schon viele neue Kunden hinzu gekommen, kann die Geschäftsinhaberin berichten. "Hier müssen einfach viele vorbei, vor allem mit dem Auto", sagt Steffi Hildebrandt, "und da sind wir einfach nicht zu übersehen."

Doch der Grund für den Umzug war das nicht. Als der Mietvertrag im vorherigen Laden kurz vor dem Auslaufen stand und nicht so richtig klar war, wie es weitergehen würde, hat die 40-Jährige Nägel mit Köpfen gemacht. "Wenn sich der andere nicht bewegt, dann bewege ich mich", ist ihre Devise.

Viele andere Objekte hat sie sich angeschaut, letztlich ist die Entscheidung für den Töpferwall gefallen. Obwohl, und das war auch ihr nicht verborgen geblieben, hier bislang keiner so richtig Fuß gefasst hatte. Doch es gab viele andere Gründe für diesen Standort: Die Räume sind ansprechend, es gibt Parkplätze hinterm Haus, und auch die Miete hat natürlich eine Rolle gespielt. "Es wird ja nicht leichter", sagt die engagierte Frau und meint damit die finanzielle Situation für alle Seiten - sowohl für die Geschäftsleute als auch bezüglich der Kaufkraft der Kunden.

"Man muss versuchen, mit dem auszukommen, was man hat." Deshalb bietet sie ihre Leistungen schon seit 2005 zu unveränderten Preisen an - und das soll nach Möglichkeit auch so bleiben.

Gelernt hat Steffi Hildebrandt ihren Beruf sozusagen von der Pike auf. Nach der Friseurlehre bei Figaro war sie in mehreren Einrichtungen des Unternehmens tätig. Spaß gemacht hat es ihr von Anfang an, deshalb nutzte sie 1995 auch die Gelegenheit, ihren Meister zu absolvieren.

Wie es zu der Entscheidung kam, sich selbständig zu machen, weiß sie gar nicht mehr so genau. "Auf jeden Fall hat mir damals das Geschäft gefallen", erinnert sie sich. Eigene Kinder waren auch noch nicht da, also hat sie den Schritt gewagt - und bis heute nicht bereut. Das liegt natürlich auch daran, dass sie sich auf ihre Mitarbeiter verlassen kann und sie wirklich ein Team sind - nicht nur dem Namen nach.

Denn auch die persönliche Situation hat sich verändert. "Mittlerweile haben wir hier im Salon vier Kinder bekommen", sagt Steffi Hildebrandt im übertragenen Sinne. Sie selbst hat einen fünfjährigen Sohn und eine zweijährige Tochter, der Lebenspartner arbeitet auswärts und kommt nur am Wochenende - da will alles gut organisiert sein, zu Hause wie im Geschäft.

Die Meisterin blick zuversichtlich in die Zukunft, zumal die Kundschaft sich bisher nur lobend geäußert hat über die neuen Räumlichkeiten. Hier werden neben Frisur und Kosmetik übrigens auch Fußpflege und Maniküre angeboten. "Wir legen dabei sehr viel Wert auf die klassischen Methoden und Angebote", betont die Chefin. "Wir schweißen zum Beispiel keine Haare an und benutzen bei den Haartönungen pflanzliche Produkte." Und das kommt offenbar gut an.