Alte Möbel stehen vor Hauseingängen Alte Möbel stehen vor Hauseingängen: Vermüllt Wolfen-Nord?

Wolfen-Nord - Paul Meyer hat die Faxen dicke. „In Wolfen-Nord gibt es viele Plätze, an denen immer wieder illegal Müll entsorgt wird“, sagt der Mieter einer Wohnung im Ring der Bauarbeiter und zeigt auf einen Containerplatz in seiner Straße. Dahinter türmen sich Berge von alten Sesseln, kaputten Küchenschränken und abgenutzten Couchgarnituren. „Bereits vor Pfingsten wurde das Zeug hier abgeladen“, berichtet ein Nachbar. Seither komme immer neuer Müll hinzu - und keiner fühle sich zuständig. „Wenn das noch länger hier herumliegt, haben wir auch bald das Ungeziefer vor der Haustür“, befürchtet Meyer. „Aber das ist nicht der einzige Ort, wo alles wahllos weggeschmissen wird“, sagt er, steigt auf sein Rad und fährt voran. Gleich drei weitere Müllberge, zwei im Ring der Bauarbeiter und einer in der Straße der Völkerfreundschaft, bestehend aus Wohnzimmer- und Küchenmöbeln, macht er ausfindig und meint: „So kann es einfach nicht weitergehen.“
Zumal es eine einfache Lösung gibt. „Mieter und Anwohner können den Sperrmüll kostenlos von den Anhalt-Bitterfelder Kreiswerken abholen lassen“, sagt deren Geschäftsführer, Hartmut Eckelmann. Ob im Abfallkalender oder im Internet - ein entsprechendes Formular ist schnell besorgt. Wichtig sei, dass jeder Haushalt die Sperrmüllabfuhr eigenständig anmelde. Danach werde ein Tourenplan zusammengestellt und ein Entsorgungstag mitgeteilt. „An diesem ist der Sperrmüll auf dem Gehweg beziehungsweise am Straßenrand, ohne dass der öffentliche Verkehr beeinträchtigt wird, bis 6 Uhr zur Abholung bereitzustellen“, so Eckelmann. Ob Möbel, Teppiche, Fußbodenbeläge, Matratzen oder sperrige Güter - das alles werde von den Kreiswerken entsorgt. „Den Sperrmüll einfach anmelden und abholen lassen - das kann doch nicht so schwer sein.“ Auf MZ-Nachfrage schaut er, ob für die vier Müllberge in Wolfen-Nord eine Anmeldung vorliegt. Während sich das bei zwei vor Haustüren abgeladenen Möbelhaufen bestätigt, handelt es sich bei zwei anderen offensichtlich um wilde Müllablagerungen.
Die Kreiswerke haben mittlerweile reagiert. Im Rahmen einer Entsorgungstour sind gestern nicht nur die angemeldeten, sondern auch die illegalen Müllberge beräumt worden. „Endlich“, sagt Mieter Paul Meyer aus dem Ring der Bauarbeiter in Wolfen-Nord und meint: „Ich hoffe aber, dass das jetzt stärker kontrolliert wird.“ (mz)

