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15. Wirtschaftskonferenz in Sandersdorf-Brehna  15. Wirtschaftskonferenz in Sandersdorf-Brehna : Zukunft bauen mit guten Fachkräften

09.03.2016, 18:45
Wappen von Sachsen-Anhalt
Wappen von Sachsen-Anhalt DPA/Archiv

brehna - Andy Grabner (CDU), Bürgermeister von Sandersdorf-Brehna, hält es mit Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry: Man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen, denn Zukunft kann man bauen. Genau darum ging es am Dienstag auf der Wirtschaftskonferenz, die die Stadt zum 15. Mal ausgerichtet hat.

Eine gute Perspektive

Und mit dem Bauen der Zukunft, stellen die Vertreter aus Politik und Wirtschaft fest, steht Sachsen-Anhalt gar nicht schlecht da. Für das Land sehen sie auch für die kommenden Jahre eine durchaus gute wirtschaftliche Perspektive, deren Ergebnisse sich letztlich auf die kommunale Entwicklung auswirken wird. Für die Kommunen übrigens verspricht Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ein Investitionsprogramm für Infrastruktur.

Das Land habe die Weichen gestellt, sagt er. Es wolle mit neuen Impulsen voran. Das größte und wichtigste Thema der kommenden Jahre, das ist kein Geheimnis, wird sein, ausreichend Fachkräfte zu generieren, so Haseloff. Nur so könne der Mittelstand, das Rückgrat der Wirtschaft, gestärkt werden. Grundlegende Rolle spiele dabei die Bildung, erklärt er und verweist als ein Beispiel auf die Förderung der dualen Ausbildung in der Berufsschule und die Möglichkeit, die auch im Studium fortführen zu können.

Ein neuer Studiengang

Auch mit Angeboten wie dem neuen Master-Studiengang „Coop Design Research“, den die Stiftung Bauhaus Dessau und die Hochschule Anhalt entwickelt haben und bei dem sich die Humboldt Universität Berlin einbringt, sollen junge Leute in der Region gehalten oder für diese interessiert werden. „Diesen Abschluss gibt es nur hier“, sagt Haseloff. „Das kann ein Anreiz sein.“

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld indes bereitet gemeinsam mit der Agentur für Arbeit eine Rückholbörse vor. Leute, die die Region verlassen haben, sollen animiert werden, hier wieder Heimat zu finden. Erhebungen, so erklärt Armin Schenk, Chef der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld (EWG), haben ergeben, dass 70 bis 80 Prozent derer, die hier geboren wurden und aufgewachsen sind, noch eine sehr große Heimatbindung haben.

Bessere Datengeschwindigkeit

Doch alle Anstrengung wird wenig fruchten, wenn Unternehmen hierzulande noch immer mit vorsintflutlichen Bedingungen zu kämpfen haben. Carola Schaar, Präsidentin der IHK Halle-Dessau, bringt es auf den Punkt: „Wir brauchen unbedingt den Breitbandausbau. 50 Megabite pro Sekunde - das ist zu wenig. Wenn wir Unternehmen halten und locken wollen, dann müssen wir jetzt ganz schnell sein.“

Hier ist Schadensbehebung in Sicht. Das Land, so Haseloff, habe „mit erheblicher Förderung des Bundes“ ein Programm aufgelegt, das genau dorthin zielt. Bis zum Jahr 2018 sollen User in der Wirtschaft mit einer Datengeschwindigkeit von 100+ arbeiten können. Schwerpunkte übrigens sollen die Region Bitterfeld-Wolfen und Brehna sein. (mz)