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Zepziger Straße in Bernburg Zepziger Straße in Bernburg: 45 neue Wohnungen werden gebaut

Von Torsten Adam 28.09.2016, 09:48
Diese Neubauten wollte die Firma GPV nach dem Abriss des Ex-Altenheims „Rosenblick“ an der Zepziger Straße in Bernburg errichten.
Diese Neubauten wollte die Firma GPV nach dem Abriss des Ex-Altenheims „Rosenblick“ an der Zepziger Straße in Bernburg errichten. GPV

Bernburg - Die GPV-Unternehmensgruppe ist seit wenigen Wochen Eigentümer des ehemaligen Bernburger Altenpflegeheimes „Rosenblick“. Der Kauf ist Grundlage für eine bevorstehende Großinvestition. Nach dem Abriss des leerstehenden Hauses mit der Adresse Zepziger Straße 19 ist vorgesehen, unter dem Projektnamen „Z19 Stadthausplus“ knapp zehn Millionen Euro in einen Neubau zu investieren, der 45 Miet- und Eigentumswohnungen samt vier Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss beherbergt.

„Wir sind sehr überzeugt von diesem Standort“, betont GPV-Direktor Martin Procher und meint damit nicht nur die zentrumsnahe Lage. In seinen Überlegungen spielt Leipzig eine elementare Rolle - eine der am schnellsten wachsenden Städte Deutschlands. „Von diesem Boom der Metropolregion wird auch die Peripherie profitieren“, ist der Geschäftsmann überzeugt - und zieht einen Vergleich zu Bayern.

Früher habe auch niemand in der Umgebung von München wohnen wollen, inzwischen sei dieser „Speckgürtel“ aber eine der wirtschaftlich stärksten Regionen bundesweit. Aufgrund der steigenden Miet- und Kaufpreise für Wohnungen in Leipzig werde zwangsläufig die Umgebung stärker in den Fokus geraten, prognostiziert Martin Procher. Und dazu zähle eben auch das infrastrukturell sehr gut aufgestellte Bernburg.

Projektmanager Michael Wawra stößt ins gleiche Horn. Der 42-jährige Grönaer, der in Könnern aufgewachsen ist, bescheinigt seiner Heimat glänzende Zukunftsperspektiven, spricht von einem bevorstehenden Bevölkerungswachstum. Bernburg zähle allein rund 3.000 Berufspendler. „Wir wollen sie hier in der Stadt behalten“, hat Wawra eine Zielgruppe ins Auge gefasst.

Mit der auserkorenen Immobilie verbinden ihn persönliche Eindrücke. „Ich habe von 1997 bis 2001 von meiner Wohnung an der Schulstraße täglich auf den ,Rosenblick‘ geschaut“, sagt er. Dass er diesem Standort nun zu neuem Glanz verhelfen kann, sei deshalb etwas Besonderes für ihn.

1991 hatte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) das Altenpflegeheim vom Landkreis übernommen. 2005 zogen die Bewohner in einen neuen „Rosenblick“ um - rund einen halben Kilometer entfernt. Dem ASB gelang es in der Folge nicht, der leerstehenden Immobilie Leben einzuhauchen, vor drei Jahren verkaufte er sie deshalb an einen Bernburger Architekten.

Im Frühjahr 2018 sollen die ersten Bewohner einziehen

Börries Hochfeldt, Geschäftsführer des ASB-Regionalverbandes Bernburg-Anhalt, verlor die Immobilie jedoch nicht aus den Augen. „Er hat uns den Mund wässrig gemacht, hier ins Investitionsrisiko zu gehen“, sagt Michael Wawra. Der Zeitplan für die Realisierung des Vorhabens ist ehrgeizig. Bereits im Frühjahr 2018 sollen die ersten Bewohner einziehen und deren Wünsche beim Bau berücksichtigt werden. „Wir verkaufen erst, bevor wir bauen“, sagt Martin Procher.

Die hochwertig ausgestatteten Wohnungen sind laut Vertriebsleiter Marcus Kehr aufgrund ihrer Modul-Bauweise individuell gestaltbar, mit Größen zwischen 45 und 170 Quadratmetern. Jedes Quartier habe - je nach Wunsch - eine Einbauküche, Balkon oder Terrasse, Badewanne oder Dusche, Fußbodenheizung, Kellerabteil und Pkw-Stellplatz. Mehrere Fahrstühle sollen garantieren, dass auch die oberen Etagen barrierefrei zu erreichen sind.

Im Erdgeschoss möchte der ASB eine Sozialstation einrichten, eine Praxis für einen Allgemeinmediziner ist ebenfalls vorgesehen. Zwei weitere Gewerbeflächen sind noch zu vergeben. Das pyramidenförmig gestaltete Haus mit Penthouse-Wohnungen in der obersten Etage des Viereinhalbgeschossers schließt an der Straßenfront rechts an die bestehende Bebauung an, links soll eine Zufahrt zum Hof geschaffen werden, der - je nach Bewohnerstruktur - neben den Pkw-Parkplätzen Grünfläche oder Kinderspielplatz erhalten soll.

Bevor es so weit ist, bleibt noch viel zu tun. Begonnen hat am Montag schon mal die Entkrautung des Umfeldes, der Abriss des Hauses soll möglichst noch dieses Jahr erfolgen, ebenso der Guss der Bodenplatte. Vorausgesetzt, die Baugenehmigung wird erteilt. Martin Procher legt Wert darauf, dass am Bau ausschließlich einheimische Firmen beteiligt werden. (mz)

Blick ins verlassene Altersheim
Blick ins verlassene Altersheim
Pülicher
Michael Wawra (links) und Martin Procher von der GPV-Unternehmensgruppe stehen vor dem ehemaligen Altenheim an der Zepziger Straße, das möglichst noch dieses Jahr abgerissen werden soll.
Michael Wawra (links) und Martin Procher von der GPV-Unternehmensgruppe stehen vor dem ehemaligen Altenheim an der Zepziger Straße, das möglichst noch dieses Jahr abgerissen werden soll.
Pülicher