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Wie geht es weiter in Bernburg? Wie geht es weiter in Bernburg?: Weniger Stadt mehr Region

Von andreas braun 30.08.2013, 19:12
Die Ameos-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Bernburg schließt.
Die Ameos-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Bernburg schließt. GEHRMANN/ARCHIV Lizenz

bernburg/MZ - Leicht hatten es Kai Swoboda und Thomas Wagner nicht. Vom Bernburger Stadtrat kam Gegenwind für den Regionalgeschäftsführer der Ameos-Kliniken in Sachen-Anhalt und dem Bernburger Krankenhausdirektor. Die Schließung von Kinderklinik und der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe lag den Stadträten schwer im Magen. „Ich habe den Eindruck, dass Bernburg ausgeblutet wird. Es ist das modernste Klinikum im Salzlandkreis und wird abgespeckt“, warf SPD-Stadtrat Uwe Schmidt den beiden Führungskräften vor.

Das AMEOS Klinikum Bernburg ist für die regional anteilige Versorgung der rund 200 000 im Salzlandkreis lebenden Bewohner tätig. Es verfügt über 334 Betten und beschäftigt über 520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedensten Tätigkeitsbereichen. Jährlich werden im Klinikum Bernburg etwa 11 000 Patienten stationär behandelt.

Das medizinische Leistungsprofil des Klinikums präsentiert sich gegenwärtig wie folgt: Klinik für Innere Medizin (einschließlich Gastroenterologie und Kardiologie), Klinik für Neurologie, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Radiologisches Institut, Ambulante Dialysestation, Klinisch-Chemisches Zentrallabor, Physio- und Ergotherapie, Pathologie, Krankenhaus-Apotheke, Standort für CT, Nuklearmedizin, DSA, MRT, heißt es auf der Homepage www.ameos.eu/klinikum-bernburg.de.

„Ich kann versichern, dass wir Bernburg nicht ausbluten wollen. Wir investieren und setzen darauf, dass wir junge, hochqualifizierte Ärzte nach Bernburg holen“, sagte Swoboda. Gleichzeitig machte Wagner deutlich, dass Kinderklinik und Gynäkologie nicht nach Bernburg zurückkehren werden. Doch für die Schließung der Kinderklinik sei man gar nicht verantwortlich. Denn das hatte der Kreistag 2008 schon beschlossen.

Swoboda und Wagner zeichneten aber Wege auf, wie sie die Lage bewerten. „Wir haben eine optimale Betreuung in der Region“, beschrieb es Wagner. Wenn man effizient arbeiten wolle, müsse man sich spezialisieren, was getan werde. Das heiße, man müsse an den Standorten Bernburg, Staßfurt, Schönebeck und Aschersleben insgesamt ein breites Spektrum abdecken, aber an den einzelnen Standorten nicht alles, was man von einem früheren Kreiskrankenhaus erwartet hatte. In Bernburg werde ein Schlaganfallzentrum entstehen, das auch Fachkräfte anziehen werde.

Auf die Frage, ob es durch die Umstrukturierung Entlassungen geben wird, sagte Swoboda: „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Wir haben ein Modell mit den Beschäftigten gefunden, welches das ermöglicht.“