Wettstreit im Krumbholz trotz Corona Wettstreit im Krumbholz trotz Corona : Frischvermählte im Leichtathletikfieber

Bernburg - Seit zweieinhalb Monaten herrschte wegen der Corona-Pandemie Stillstand in der Sparkassen-Arena. Die Tartanbahn im Krumbolz war verwaist, kein Training, geschweige denn Wettkämpfe. Nun erlebte die Leichtathletik-Anlage des PSV Bernburg eine außergewöhnliche Jahrespremiere - einen „Ehewettstreit“ zwischen der 22-jährigen Jasmin (geborene Friedrich) und ihrem Herzbuben Alexander Nöppel (26). Das Paar, das sich zuvor im Bernburger Rathaus das Ja-Wort gegeben hatte, duellierte sich beim Hürdenlauf, im Ball- und Speerwurf sowie im Kugelstoß- und im Diskusring.
Erfolgreichsten Athletinnen und eine Medaillengarantin
„Jasmin war in ihrer aktiven Zeit eine unserer erfolgreichsten Athletinnen, eine Medaillengarantin und bestimmte das Niveau auf Landesebene und in Mitteldeutschland mit. Wir wollten uns als PSV auf diese Art und Weise für ihre Zuverlässigkeit, ihren Ehrgeiz und ihren Fleiß bedanken. Jasmin ist auch nach dem Ende ihrer Laufbahn unserem Verein treugeblieben und arbeitet ehrenamtlich als Übungsleiterin. Sie führt gemeinsam mit ihrer Mutti Kinder aus der Kita Marienkäfer auf spielerische Art und Weise an den Sport heran“, begründet PSV-Präsident Thomas Gruschka die zu dieser Zeit ungewohnte Aktivität auf dieser Bernburger Sportstätte.
Er betonte außerdem, dass das Paar die ersten gemeinsamen Hindernisse beim Hürdenlauf glänzend bewältigte.
Im Teamwork Aufgaben gelöst
Jasmin und Alexander mussten nicht nur zehn Hürden überspringen, sondern sich auch die zehn im Hürdenwald platzierten Plakate mit Begriffen wie „Babystress“ oder „Finanzielle Notlage“ merken. Im Teamwork lösten die Eheleute die Aufgabe souverän, hatten am Ende alle zehn Schlagwörter parat.
Da staunten auch die Überraschungsgäste aus Jasmin Friedrichs ehemaliger Trainingsgruppe Sophie Martinius und Aicha Tafzi. Bei den Wurfwettkämpfen hatte die Mitteldeutsche Meisterin mit dem Diskus aus dem Jahr 2016 bis auf eine Ausnahme (Ball) dank ihrer über viele Jahre angeeigneten Technik jedoch die Nase vorn.
Über die neue Videoleinwand, die ursprünglich zum Stadtwerkecup im April eingeweiht werden sollte, flimmerten Fotos und kleine Filmsequenzen des Paares aus der Vergangenheit.
„Wir waren total überrascht und haben uns riesig gefreut“
„Wir waren total überrascht und haben uns riesig gefreut“, erklärt die glückliche Braut, die mit ihrem Alexander in der Saalestadt neben dem Sportplatz weitere Stationen absolvierte. So wurden im Kurpark die Hochzeitsfotos erstellt. In der Marienkirche gab es für das Paar Brot und Salz sowie einen Schnaps. Von der sehr guten Freundin Monika erhielt das glückliche Paar, das sich im Jahr 2015 auf einer Silvesterparty kennenlernte, eine leckere Hochzeitstorte.
Große Hochzeitsparty wird nachgeholt
Ihren Hochzeitstag hatten sich die Zahnarzthelferin und der Industriemechaniker im Vorfeld etwas anders vorgestellt. Die Corona-Pandemie warf die Partypläne jedoch über den Haufen.
„Wir hatten natürlich gehofft, dass die Lockerungen etwas schneller voran getrieben werden. Aber wir hatten dank der Unterstützung unserer Eltern und Freunde trotz der Einschränkungen einen wunderbaren Tag“, sagt Jasmin Nöppel. Die richtige Hochzeitsparty wird im Herbst oder spätestens zum ersten Jahrestag der Trauung nachgeholt. (mz)