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Reparatur der Weltzeituhr Vier Uhrwerke der Weltzeituhr Karlsplatz Bernburg müssen ausgetauscht werden: Welche Firma kann neue Zeiger liefern?

Von Susanne Schlaikier 30.04.2020, 12:56
Das Ziffernblatt mit der New-Yorker-Zeit an der Weltzeituhr auf dem Karlsplatz in Bernburg wurde demontiert.
Das Ziffernblatt mit der New-Yorker-Zeit an der Weltzeituhr auf dem Karlsplatz in Bernburg wurde demontiert. Pülicher

Bernburg - Wie spät es gerade in der amerikanischen Metropole New York ist, muss man in Bernburg zwar vielleicht nicht unbedingt jederzeit wissen. Aber wenn ein Ziffernblatt - in diesem Fall das mit der New-Yorker-Zeit - von der Weltzeituhr auf dem Bernburger Karlsplatz plötzlich nicht mehr da ist, ist das schon auffällig.

Tatsächlich muss die Weltzeituhr repariert werden. „Die Uhren gingen immer wieder falsch oder gar nicht mehr“, sagt Bernburgs Hochbauamtsleiter Rüdiger Ihl. Neben der Mitteleuropäischen Zeit auf dem „Dach“ weisen die Ziffernblätter in einem Sechseck die Ortszeiten von New York, Peking, Havanna, Hanoi, Algier und Moskau aus.

Ursache der falsch angezeigten Zeiten war, dass das Funkuhrwerk kein Signal mehr empfing

Bei einer Überprüfung sei dann festgestellt worden, dass das Funkuhrwerk kein Signal mehr empfange. Das kommt im Übrigen aus dem hessischen Mainflingen. Der dortige Langwellensender versorgt seit 1959 die meisten funkgesteuerten Uhren im westlichen Europa mit der richtigen Uhrzeit.

Für die Bernburger Weltzeituhr sind sechs Geräte für die Anzeige der unterschiedlichen Zeitzonen und mindestens ein weiteres für die aktuelle mitteleuropäische Zeitanzeige vorgesehen.

In der Vergangenheit war die Uhr immer wieder repariert worden. Doch inzwischen gebe es keine Ersatzteile mehr, sagt Rüdiger Ihl. Insgesamt vier Uhrwerke müssten ausgetauscht werden. Aber nicht nur das: „Beim Probeeinbau des ersten Werkes wurde ersichtlich, dass für die neue Technik die alten Zeiger nicht mehr zu verwenden sind“, informiert Stadtsprecher Reinhard Jeske.

Das bedeutet also, dass das moderne Funkuhrwerk nicht mehr mit den Zeigern zusammenpasst. Es gebe heute auch keinen Hersteller mehr, der ein passendes Funkwerk anbietet, erläutert Hochbauamtsleiter Ihl. Daher müsse man nun eine Firma finden, die die feinmechanischen Arbeiten übernehmen kann, um die Zeiger anzupassen oder aber neue Zeiger anzufertigen, sagt Ihl.

Solange noch keine geeignete Firma gefunden ist, sei auch nicht abschätzbar, wann die Uhr wieder richtig tickt geschweige denn, wie teuer die Reparatur der Uhr wird. Vor rund fünf Jahren waren die Funkuhrwerke schon einmal zum Teil ausgetauscht worden.

Davor war das städtische Wahrzeichen wegen zunehmendem Vandalismus bereits 2008 aufwendiger saniert worden. 8.000 Euro hatte die Stadt damals investiert. Seinerzeit war nicht nur die Funkuhr, die so genannte Mutteruhr, erneuert worden. Auch die Ziffernblätter, Zeiger und Uhrenwerke waren ausgetauscht worden. Die Elektrik war ebenfalls erneuert und die Uhrengläser durch Sicherheitsglas ersetzt worden. (mz)