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Unwetter in Beesenlaublingen und Könnern Unwetter in Beesenlaublingen und Könnern: Windhose deckt Dach ab

Von katharina thormann 08.07.2015, 17:16
Noch am Dienstagabend wurde das Garagendach von Uwe Liebrecht (links) durch Dachdeckermeister Swen Köbbel (rechts) notgesichert. Gestern wurden weitere Arbeiten erledigt.
Noch am Dienstagabend wurde das Garagendach von Uwe Liebrecht (links) durch Dachdeckermeister Swen Köbbel (rechts) notgesichert. Gestern wurden weitere Arbeiten erledigt. engelbert pülicher Lizenz

beesenlaublingen/Könnern/Bernburg - Es war eine Rettung in letzter Sekunde: Uwe Liebrecht aus Beesenlaublingen entkam am Dienstagabend nur knapp einer Windhose, die während des Unwetters über sein Grundstück fegte. „Ich war nur kurz noch einmal draußen, um nach meinem Kater zu sehen, dann wurde plötzlich der Staub aufgewirbelt und ich spürte einen richtigen Druck“, erinnert sich der 49-Jährige an den Sturm. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich ins Haus retten und die Tür zuschließen. Weniger Glück hatte seine Garage. „Als ich ein paar Minuten später aus dem Fenster sah, lag das komplette, dreieinhalb Tonnen schwere Garagendach in meinem Garten. Erkannt habe ich es erst an der Lampe, die noch dran hing“, erzählt der Beesenlaublinger. Für ihn besonders bitter: In seiner Garage parkte sein gerade erst restaurierter Wartburg 311 Pick up, der wie sein Anhänger mitten im Regenwasser stand.

Bahnhofstraße unter Wasser

Geschätzter Schaden insgesamt: im unteren fünfstelligen Bereich. Aber nicht nur Liebrechts Grundstück am Ortsrand von Beesenlaublingen wurde vom Unwetter heimgesucht. Auch in der Stadt Könnern hieß es Land unter. Vor allem in der Bahnhofstraße, die zwischenzeitlich unter Wasser stand. Die dortigen Abflüsse von Kastanienblüten zu befreien, war aber bei weitem nicht die einzige Aufgabe der 18 Löschkräfte von der Freiwilligen Feuerwehr. „Insgesamt hatten wir sieben Einsätze“, bilanzierte Stadtwehrleiter Detlef Röthling. Einer davon führte die Feuerwehr nach Zellewitz. Dort hatte sich ein Stromkabel in mehreren Bäumen verfangen. Außerdem mussten mehrere abgeknickte Äste von den Straßen geräumt werden.

Ähnliche Aufgaben hatten auch die Einsatzkräfte in der Kreisstadt Bernburg zu erledigen. Im Gegensatz zum Unwetter am Sonntagabend, bei dem die Löschkräfte fünf Stunden lang im Dauereinsatz waren (siehe Beitrag: „Autos unter Bäumen“), kam die Kreisstand diesmal etwas glimpflicher davon. Insgesamt wurde die Feuerwehr sieben Mal gerufen. In zwei Fällen mussten in der Johannisstraße und in Dröbel Richtung Latdorf Bäume von der Fahrbahn geräumt werden.

In Aderstedt wurde die Drehleiter gebraucht, um lockere Äste zu beseitigen, die abzustürzen drohten und bei der Firma Aurec löste der Brandmelder aus, weil offenbar der Blitz eingeschlagen hatte, so die Leitstelle der Bernburger Feuerwehr. Im Einsatz waren zur gleichen Zeit aber auch 17 Löschkräfte der Feuerwehr Peissen. Vier Mal mussten sie laut Ortswehrleiter Maik Hammermann zu umgeknickten Bäumen ausrücken. Vereinzelte Einsätze hatten aber auch andere Wehren wie die in Nienburg, die ebenfalls einen umgeknickten Baum am Waldfrieden beräumen musste. (mz)