Umbau des Bernburger Saalplatzes: Umbau des Bernburger Saalplatzes: Mehr Luft, mehr Licht

Bernburg - Die Präsentation war schon einmal beeindruckend: Die Bernburger Wohnstätten mbH hat extra eine Drohne über den Saalplatz fliegen lassen, um den Zustand der Häuser zu dokumentieren. Die Aufnahmen, die dem Bau- und Sanierungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung vorgespielt wurden, zeigen kaputte Dächer, fehlende Fensterscheiben und bröckelnde Fassaden. Ein Anblick, der sich schnellstmöglich ändern soll, denn das Quartier am Saalplatz sowie das Haus in der Krumbholzstraße 1a sollen umgebaut und saniert werden.

7,7 Millionen Euro, davon 2,5 Millionen Euro Fördermittel, sollen dafür investiert werden. Insgesamt 36 hochwertige Zwei- bis Vierraumwohnungen, zum Großteil mit Balkon, sollen entstehen. Wie die Erneuerung im Detail aussehen soll, erläuterte Wohnstätten-Geschäftsführer Holger Köhncke den Ausschussmitgliedern. Vor allem soll künftig mehr Luft und Licht in das stark bebaute Areal von Saalplatz bis zur Freiheit geholt werden.

Seit Jahren stehen besagte Gebäude leer und verfallen zusehends. So befinden sich die Häuser am Saalplatz 11 und 12 sowie Kugelweg 2 laut Köhncke „in einem dramatisch schlechten Zustand“. Daher sollen sie abgerissen und durch einen „adäquaten Neubau“ ersetzt werden. Geplant ist eine moderne Architektur mit einer traditionellen Fassade. Das Highlight dürfte ein Penthouse auf dem Dach sein. „Das ist die interessanteste Wohnung mit einem weiten Blick über die Talstadt“, meint Köhncke. Auch für den Kugelweg 2 gibt es keine Rettung mehr. Weiterhin soll vom Saalplatz 10 der Anbau abgerissen, der Rest modernisiert werden. Hier entstehen Zwei-Raum-Wohnungen mit einer Größe von etwa 80 Quadratmeter sowie im Kugelweg 4 100 Quadratmeter große Wohnungen, deren besonderer Reiz die großen Fenster sein dürften.

Der Zustand der Häuser am Saalplatz 14 und 15 wird ebenfalls mit „desolat“ und „nicht mehr zeitgemäß“ beschrieben. Keller und Erdgeschoss seien feucht, die Holzbalken mit echtem Hausschwamm befallen und die Decken zum Teil eingestürzt. Beide Objekte sollen zum Teil abgerissen werden und einen neuen Anbau erhalten. Das gesamte Ensemble wird durch einen Laubengang miteinander verbunden sowie zwei Treppenhäuser erhalten. Für die Mieter des Saalplatzes sollen auf der Hinterseite im Souterrain 14 Parkplätze (mit Fahrzeug-Lift) entstehen.

Auf der gegenüber liegenden Saaleseite soll das Wohn- und Geschäftshaus in der Krumbholzstraße 1a, das seit mehr als 20 Jahren leer steht, ebenfalls abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Künftig könnten hier Studenten in Wohngemeinschaften zusammen leben.

Von den Ausschussmitgliedern gab es ausschließlich Zustimmung und Lob für das Vorhaben: Jürgen Badzinski (BBG) lobt den Mut der Wohnstätten. „Ich bin froh und glücklich, dass die Wohnstätten das Quartier anfasst.“ Für Gerd Klinz (FDP) zeigt sich an einem solchen Beispiel, „dass es sich lohnt, im Stadtrat zu sitzen“. Denn bei der Umsetzung seien auch Vorschläge der Ratsmitglieder berücksichtigt worden. „Wenn es fertig ist, können wir sagen: Wir haben ein Stück dabei mitgeholfen.“

Auch der Ausschussvorsitzende Hartmut Zellmer (CDU) begrüßt die vorgestellten Pläne. Vor allem, dass das Saalplatz-Ensemble mehr Luft und Licht bekommen soll, findet seinen Gefallen. Nachdem der Bau- und Sanierungsausschuss die Abrisspläne einstimmig gebilligt hat, muss heute noch der Stadtrat zustimmen. Dann können im Herbst die Abrissbagger anrollen. Wenn alles nach Plan verläuft, sollen die Bauarbeiten im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein. (mz)