Ottomar Träger ( Trauer um Ottomar Träger in Bernburg: Langjähriger Direktor des Museums starb mit 92 Jahren
Bernburg - Bernburg trauert um seinen langjährigen Museumsdirektor Ottomar Träger. Der gebürtige Bernburger ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Zunächst hatte er in Köthen ein Pädagogikstudium begonnen und arbeitete nach dem Kriegsdienst in der Marine mit Verwundung und Gefangenschaft als Junglehrer im ostfriesischen Leer.
Schon 1946 kehrte Träger in seine Heimat zurück, nahm eine Ausbildung an der Lehrerbildungsstätte in Staßfurt auf und arbeitete bis 1952 im Schuldienst der Region, ehe ihn eine Erkrankung zwang, die Tätigkeit aufzugeben.
Im Jahr 1952 wechselte Ottomar Träger von der Schule ins Museum
Der Bernburger wechselte in den Museumsdienst und prägte fortan als Leiter 40 Jahre lang bis zu seinem Renteneintritt 1992 die Entwicklung des Kreismuseums. Später beriet er die Untere Denkmalbehörde des Landkreises.
Durch seine kunsthistorische Prägung - von 1963 bis 1968 absolvierte er ein Gasthörerstudium der Kunstgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - hatte der in den 1960er Jahren zum Denkmalpfleger berufene Träger einen Blick für das historische Erbe des Schlosses ebenso wie für die Notwendigkeit, stadtbildprägende Gebäude zu erhalten.
Neben der Bau- und Denkmalpflege galt sein Interesse der zeitgenössischen Kunst. Eine besondere Freundschaft pflegte er zum Bernburger Maler Heinz Steffens (1913 bis 1982), dem er im Museum Raum für dessen Kunst gab.
2006 erhielt Ottomar Träger auf Vorschlag seines Nachfolgers Jürgen Weigelt den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Bernburg. In der Begründung wird sein Wirken als Museumsdirektor, Regional- und Kunsthistoriker sowie Denkmalschützer herausgestellt.
2006 wurde Träger mit dem Kunst- und Kulturpreis der Stadt ausgezeichnet
So habe Träger das Museum in den 1950er Jahren aus seiner Enge und Provinzialität herausgeführt und ihm im Schloss einen würdigen und erweiterungsfähigen Standort geboten.
„Neugestaltungen und kontinuierlicher Ausbau von Ausstellungen und Sammlungen, Erweiterung des fachlichen Mitarbeiterbestandes und Bereitstellung angemessener technischer Einrichtungen blieben ständig konzeptioneller Bestandteil von Planungen für die kulturelle Nutzung des Schlosses und seine Öffnung für die Bürger“, lobte Weigelt.
Träger sei es stets darum gegangen, das Museum als Ort der Bildung zu nutzen. Dieser Wunsch könnte posthum für ihn in Erfüllung gehen, soll das Museum doch nach der laufenden Restaurierung mit einem neuen Konzept künftig noch mehr junge Leute ansprechen als bislang. (mz)