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Thema Gerätehaus brennt auf Nägeln

Von Susanne Weihmann 24.02.2008, 17:10

Gerbitz/MZ. - Die Kameraden kämpfen seit fast 15 Jahren für ein neues Gerätehaus, das den heutigen Standards entspricht. Unzählige Mal hat man schon Fördermittel beantragt, doch bisher kamen nur Absagen. Nun hoffen die Kameraden auf eine Kreditermächtigung.

Vieles hängt von dieser Entscheidung ab. Das machte auch Wehrleiter Hans-Hermann Krug in seinem Rechenschaftsbericht deutlich. Zwar konnte im letzten Jahr die Ausrüstung der Wehrleute verbessert werden, unter anderm gab es neue Einsatzkleidung. "Aber was nützen uns die die neuen Sachen, wenn sie im Gerätehaus verrotten", fragt der Wehrleiter. Auch die Ausbildung konnte in den ständig feuchten Räumen nur begrenzt durchgeführt und musste zum großen Teil in die Sommermonate verlegt werden.

Nicht zuletzt machen die Feuerwehrleute die Gründung einer Kindergruppe, in der Kinder unter zehn Jahren Mitglied werden können, vom Neubau eines Gerätehauses abhängig. Die Nachfrage im Ort sei da, bestätigte Krug. Und mit Maria Kögel hätte man auch eine geeignete Frau, um eine solche Kindergruppe zu betreuen. Doch dafür sei ein entsprechendes Umfeld notwendig. Der Platz ist schon jetzt nicht ausreichend für die aktiven Einsatzkräfte und die Jugendfeuerwehr, ganz zu schweigen von den nicht mehr zeitgemäßen Sanitäranlagen. Dabei können die Gerbitzer auf eine gute Nachwuchsarbeit verweisen: Zwei Mädchen und sieben Jungen sind Mitglied in der Jugendfeuerwehr. Zudem arbeitet der Nachwuchs eng mit den Jugendfeuerwehren aus Wedlitz / Wispitz und Pobzig zusammen. Beim Kreisausscheid in Plömnitz belegten die Gerbitzer zusammen mit Wedlitz / Wispitz den vierten Platz, beim Kreiszeltlager holten sie den Wanderpokal im Tauziehen, zählte Jugendwart Thomas Filz auf. Er bedauerte zwar, dass das traditionelle Herbstmanöver und die Aktionstage im Nienburger Schwimmbad - aus finanziellen Gründen - ausfallen mussten. "Früher wurden wir dabei von der Verwaltung unterstützt. Das ist plötzlich weggefallen", bedauerte Filz. Dafür habe man aber die neue Kreisleitstelle in Staßfurt besichtigt und einen Ausflug ins Köthener Erlebnisbad unternommen, schließlich müsse man den Jugendlichen etwas Abwechslung bieten, um sie "bei der Stange zu halten".

Die 26 aktiven Einsatzkräfte der Gerbitzer Feuerwehr (davon acht Frauen), sind im letzten Jahr zu sechs Einsätzen ausgerückt. Den spektakulärsten hatten sie zweifelsohne im Februar, als der Kalkteich zwischen Latdorf und Gerbitz brach, so Krug. Außerdem wurden die Wehrleute zu drei Sturmschäden- beziehungsweise Hilfeleistungseinsätzen und zwei Bränden gerufen. Dabei waren 39 Kameraden im Einsatz, die 153 Einsatzstunden leisteten.