SV Anhalt: SV Anhalt Bernburg: Dominique Lange ist Trainer, Schiedsrichter und Zeitnehmer

Bernburg - Wer den 20-jährigen Dominique Lange am Wochenende erreichen will, hat es schwer. Der Handball-Enthusiast hat von Samstagvormittag bis Sonntagnachmittag besonders im Herbst, Winter und Frühjahr straff zu tun und ist mit Sportschuhen, Trainingsanzug, Trillerpfeife und Stoppuhr unterwegs.

Der Bernburger ist seit Herbst 2016 Trainer der C-Jugend des SV Anhalt Bernburg und außerdem als Schiedsrichter und Zeitnehmer tätig. Für dieses Engagement im Ehrenamt erhielt der Azubi, der eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei den Serumwerken absolviert, kürzlich den Stiftungspreis der Salzlandsparkasse für „Junges Ehrenamt“.

„Ich habe mit dieser Auszeichnung nicht gerechnet und mich umso mehr über die kleine Kristallkugel, die Urkunde sowie die insgesamt 750 Euro gefreut. 500 Euro davon stecke ich in das Trainingslager meiner Handballmannschaft im August im Gerlebogker Strandbad.

Da sind nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern mit dabei. Es wird ein schönes, aber auch anstrengendes Wochenende“, plauderte der junge Coach aus dem Nähkästchen, der im abgelaufenen Spieljahr als Referee in der Bezirksliga und bei Nachwuchsspielen zum Einsatz kam.

Der gebürtige Bernburger Dominique Lange ist selbst begeisterter Handballer, begann im Alter von zehn Jahren mit dieser Sportart und durchlief fast alle Nachwuchsabteilungen des SV Anhalt. Doch dann gab es keine A-Jugend mehr beim derzeitigen Drittligisten.

„Der Sprung zu den Männern war für mich damals einfach zu groß“, sagte Dominique Lange, der aber den SV Anhalt liebt. „Mein Herz schlägt für diesen Verein.

Ich war in der zweiten und dritten Liga bei den ersten Männern als Wischer und Ordner tätig. Irgendwann wollte ich dem SVA etwas zurückgeben. Schließlich habe ich diesem Verein auch sehr viel zu verdanken.“

Auf die Idee mit dem Trainerjob hatte ihn die Bernburger Legende Klaus Lindau gebracht. Als der verdienstvolle Nachwuchscoach aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen konnte, sprang der damals 16-Jährige Dominique Lange ein und übernahm die E-Jugend.

„Klaus Lindau war mein Mentor. Als er plötzlich die damalige E-Jugend nicht mehr betreuen konnte, habe ich das Amt übernommen.

Ich habe es bisher noch nicht bereut, obwohl wir in der abgelaufenen Saison als C-Jugendliche Lehrgeld zahlen mussten“, meinte Dominique Lange, dessen Team den drittletzten Platz belegte.

Allerdings haben die Bernburger zum Teil gegen zwei Jahre ältere Konkurrenz gespielt und mussten sich der körperlichen Überlegenheit der Gegner beugen.

„Wir wollen niemanden wegschicken. Deswegen haben wir innerhalb der C-Jugend ein ziemlich großes Altersgefälle. Mehr als die Hälfte der Mannschaft hätte noch in der D-Jugend mitspielen können“, so der Coach, der das Abschneiden im abgelaufenen Spieljahr nicht so verbissen sieht.

Immerhin gibt es mit Taro Klimaschewski einen Rohdiamanten, der eines Tages den Sprung in die Männermannschaft packen und damit das Erbe von Michael Krause und Toni Pajung antreten könnte. Diese beiden Eigengewächse des SV Anhalt waren die letzten Spieler, die dieses Kunststück vollbrachten und zu den Glanzzeiten des SV Anhalt in der zweiten Liga spielten. (mz)