1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Studenten aktivieren alte Mühlsteine

Studenten aktivieren alte Mühlsteine

Von SUSANNE BERNSTEIN 08.12.2008, 18:00

BERNBURG/MZ. - 20 Studenten und Studentinnen der Ökotrophologie - also der Ernährungs- und Haushaltswissenschaften - waren zum Praxisunterricht ins Museum geladen.

Ziel der Aktion war, mit Hilfe vier verschiedener Mühlen Vollkornmehl herzustellen. Dabei ging es den Studenten um Dozentin Christina Harnisch um zwei Dinge. "Zum einen geht es um den Erfahrungswert, mit welchem Aufwand Mehl in den verschiedenen Epochen hergestellt wurde", erklärt Harnisch. Zum anderen wollen die Studenten die vier Mehltypen am Campus in Strenzfeld analysieren. Ausschlaggebend dabei sind die Korngröße und der Mineralstoffgehalt beziehungsweise die Qualität.

Die vier historischen Mühlen entstammen verschiedenen Epochen. So war die älteste Mühle - eine Reibemühle - aus dem Jahr 5 000 vor Christus. Die "modernste" und effektivste Mühle war die so genannte Trogmühle aus dem 18. Jahrhundert. Um Letztere zu bedienen, bedurfte es für die Studentin Diana Schilske schon jede Menge Kraft. Denn der Mühlstein musste per Hand in Gang gehalten werden. Das machte deutlich, welche körperliche Anstrengung Frauen damals für etwa eineinhalb Kilogramm Mehl in Kauf nehmen mussten.

Am 12. Januar folgt ein Workshop zu den historischen Mahltechniken und daraus resultierenden Mehlqualitäten. Museumsleiter Roland Wiermann wird eine Einführung zur Getreidenahrung aus historischer Sicht geben. Die Studenten des Moduls "Spezielle Lebensmitteltechnologie - Pflanzliche Produkte" stellen dann ihre Erfahrungen zu den Mahltechniken und die vergleichenden Ergebnisse zu den Mehlqualitäten vor.