Finanzielle Unterstützung Stadtwerke spenden im Rahmen von Lauf-Challenge für ASB-Wünschewagen
Wie viel Weltumrundungen mit den bereits gelaufenen Kilometern möglich sind und wer von der Aktion profitiert.

Bernburg/MZ - Am Samstag ist er zu seiner 128 Fahrt aufgebrochen. Ein schwer erkrankter Brite hatte den Wunsch, noch einmal das Schloss Colditz zu besuchen. Das Gebäude in Sachsen zwischen Hartha und Grimma an der Zwickauer Mulde gelegen diente im Zweiten Weltkrieg als Internierungslager für britische Offiziere.
Der Vater des Mannes wurde dort auch gefangen gehalten. Der Engländer wollte unbedingt noch einmal das Schloss besuchen, um seinen Vater etwas näher zu sein. Der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) fuhr den Mann nach Sachsen.
Fast viermal um die Welt
Einen Tag zuvor gab es für dieses Mobil einen kleinen Geldregen. Die neue Geschäftsführerin der Bernburger Stadtwerke, Ulrike Mathis, übergab dem ASB-Geschäftsführer Börries Hochfeldt einen Scheck in Höhe von 800 Euro. Das Unternehmen aus der Saalestadt spendet im Rahmen der Charity-Laufchallenge „In 80 Tagen um die Welt“ pro gelaufenen Kilometer einen Cent. Momentan steht der Kilometerzähler bei der Marke von knapp 148.000. „Ich bin fasziniert vom Engagement der Läufer. Die vierte Weltumrundung ist fast zur Hälfte geschafft, obwohl noch mehr als 20 Tage Zeit sind“, erklärte Börries Hochfeldt bei der Scheckübergabe. Die fleißigste Kilometer-Sammlerin kommt aus Köln. Sarah-Tatjana Werner (Team Runwithsmile) ist eine Extremwanderin, absolviert mit ihrem Hund Benny 30 bis 40 Kilometer am Tag und hat nun schon fast 1.800 Kilometer für den guten Zweck auf ihrem Konto. Aber jeder Meter zählt. So leisten auch ältere Menschen ihren Beitrag bei den Weltumrundungen. Die 78-jährige Rita Rottstegge aus Bernburg geht dreimal in der Woche mit ihrem Rollator eine Distanz von 1.500 Meter.
Hilfe bei digitalen Hürden
Die Organisatoren um Marc Schwärzel und Mirko Tölzer haben außerdem auch stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Teilnehmer. „Ich habe einer 82-jährigen Frau aus Aschersleben am Telefon erklärt, wie sie ihre Kilometer im Internet hochladen kann“, verriet Mirko Tölzer. Der Hallenser nahm sich fast eine Stunde Zeit, um die Fragen der Seniorin zu beantworten und sie in die digitale Welt zu führen. „Die Frau hat sich herzlich bedankt für die Tipps und sich richtig gefreut, als alles geklappt hatte.“
Freude kam auch bei Luisa Garthof auf. „Die 800 Euro sind hervorragend angelegt. Damit können wir zwei mittlere oder mehrere kleine Wünsche erfüllen“, bedankte sich die ASB-Koordinatorin. Der Wünschewagen ist beim ASB der einzige seiner Art in Sachsen-Anhalt und in ganz Deutschland unterwegs – von der Ostsee bis zum Thüringer Wald, um schwer erkrankten Menschen noch ein wenig Freude zu schenken. „Wir haben auch schon mal ein Ehepaar, das mehr als 60 Jahre verheiratet war, zusammengeführt. Der Mann lag im Krankenhaus in Köthen, die Frau auf der Intensivstation in Flechtingen“, erzählte Luisa Garthof.
Kids e.V demnächst an der Reihe
Nach dem Verein „Zuhause e.V.“ und dem ASB-Wünschewagen steht auch schon fest, welche Institution als Dritte von den gelaufenen Kilometern profitieren wird. Der Verein Kids e.V. wird demnächst eine Spende erhalten. „Ich hoffe, dass die Leute weiter motiviert bleiben. Fünf Weltumrundungen und damit 200.000 Kilometer in 80 Tagen stehen als Ziel“, meinte Mirko Tölzer. Dann würden insgesamt 2.000 Euro für einen guten Zweck bereit stehen.