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Stadtverwaltung, Esco und Solvay Stadtverwaltung, Esco und Solvay: Junge Verstärkung in Bernburg

03.08.2016, 11:12
Doris Richter und Ricardo Beck zeigen den Azubis Michael Winterfeld (links), Isabell Stamler und Sophie Martinius (rechts) die Stadt-Parkzonen.
Doris Richter und Ricardo Beck zeigen den Azubis Michael Winterfeld (links), Isabell Stamler und Sophie Martinius (rechts) die Stadt-Parkzonen. Engelbert Pülicher

Sophie Martinius, Isabell Stamler (beide 19 Jahre alt) und Michael Winterfeld (40) haben in der Bernburger Stadtverwaltung eine dreijährige  Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten aufgenommen. Insgesamt waren im Rathaus 67 Bewerbungen eingegangen.

Den theoretischen Teil werden sie im Anhaltischen Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ in Dessau-Roßlau absolvieren,  Praxiserfahrungen in den verschiedenen Ämtern der Stadtverwaltung sammeln. Im Sozialamt werden die Lehrlinge die sozialen Einrichtungen Bernburgs kennen lernen, beispielsweise das Sozialzentrum mit Möbellager und Tafel oder das Nachbarschaftszentrum Talstadt.

Nach einem zweiwöchigen Einführungslehrgang am kommunalen Studieninstitut in Dessau-Roßlau erfahren sie im Haupt- und Personalamt Grundlagen ihrer Ausbildung, etwa zum Arbeitsschutz oder zur Struktur der Verwaltung.

Um die Mitarbeiter  kennen zu lernen und eine schnelle Orientierung in den vier Rathäusern zu erhalten, wird das Trio auch in der Poststelle und Telefonzentrale eingesetzt. „Wir sind Dienstleister, so haben wir uns auch zu benehmen“, wies der stellvertretende Oberbürgermeister Paul Koller die Azubis bei der Begrüßung am Montag auch auf die geltende Etikette hin.

Fünf junge Leute fangen bei Esco an

Riesige Maschinen, die sich in das Salzgestein bohren,  große Fahrzeuge mit Schaufeln, die die Salzbrocken transportieren - die Welt unter Tage, die findet Clemens Bittner ganz besonders spannend. Bald schon kann der 18-jährige Baalberger regelmäßig in diese Welt eintauchen, denn er hat am Montag wie vier weitere junge Leute bei Esco eine Ausbildung begonnen. Ein Großteil seiner Familie arbeite im Salzwerk und sie hätten ihm schon viel davon erzählt, so Bittner, der sich zum Bergbautechnologen ausbilden lässt. 

Auch Peter Felgenträger (18) aus Nienburg möchte Bergbautechnologe werden. Sein Onkel arbeitet  im Bergbau und hat ihm davon vorgeschwärmt. Am meisten freut sich Felgenträger  auf die Arbeit mit den großen Maschinen unter Tage. Larissa Erfurth (17) indes möchte Industriemechanikerin werden. „Ich habe schon als Kind mit meinem Opa gern gebastelt“, erzählt die Bernburgerin.

Durch mehrere Praktika und mit Unterstützung von Jens Kramersmeyer vom nahe gelegenen BTZ hat Larissa ihre Wunsch-Lehrstelle im Esco-Werk bekommen. Willi Gollnick (16) aus Cörmigk möchte auch Industriemechaniker werden.  „Ich finde es gut, wenn man Dinge selbst reparieren kann“, erklärt er. Devin Ressel (16) aus Alsleben hat  sich auf Empfehlung von Freunden um die Ausbildung als Elektroniker bei Esco beworben. Schon seit seiner Kindheit interessiere er sich für Mechanik und Elektrik, sagt Ressel dessen Opa schon Schlosser war. 

Die Fünf hatten sich unter mehr als 50 Bewerbern durchgesetzt, so Personalleiterin Astrid Schmidt-Hebbel, die bereits wieder auf der Suche nach weiterem Nachwuchs ist: Noch bis Ende Oktober können sich  Interessenten für das nächste Ausbildungsjahr bewerben.  

Elf neue Auszubildende bei Solvay

Seit 1991 bildet das Solvaywerk in Bernburg regelmäßig aus. Mittlerweile sind es 235 Menschen, die im Werk ihre Lehre angefangen haben, davon haben 190 die Prüfung bestanden. 85, so Ausbildungsleiter Jürgen Bojanowski, sind noch im Betrieb, sagt der Mann,  der die elf Auszubildenden in diesem Jahr begrüßte und mit auf den Weg gab: „Bei Ihrem Abschluss werde ich nicht  dabei sein.“

Bojanowski wird Ende des nächsten Jahres in Rente gehen. Das heißt auch, dass er im nächsten Jahr den letzen Jahrgang der Auszubildenden begrüßen wird. Die zehn Jungen und das eine Mädchen, die in diesem Jahr mit dem Berufsleben anfangen, werden in drei Berufen ausgebildet.

Vier von ihren werden Elektroniker für Betriebstechnik, zwei Industriemechaniker und vier Jungs und ein Mädchen werden Chemikanten.  Es werde schwieriger, junge Menschen als Chemikanten zu bekommen, so Bojanowski. Man werde  verstärkt werben.

Dass das Werk einen guten Namen habe, zeige, dass man auch aus dem weiteren  Umfeld Bewerbungen bekommen habe. Doch von den 85 Bewerbungen seien nur 13 für Chemikanten gewesen, neun für Elektroniker, die meisten aber für Industriemechaniker. Im nächsten Jahr will Solvay  neun Chemikanten und Industriemechaniker ausbilden. Im Oktober endet die Bewerbungsfrist.