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Plan für Stadtbusse in Bernburg Stadtbusse in Bernburg: Zwei Linien nach Strenzfeld und Gröna fahren ab 2019 im 30-Minuten-Takt

Von Torsten Adam 04.12.2017, 09:32
Der Busbahnhof am unteren Karlsplatz in Bernburg
Der Busbahnhof am unteren Karlsplatz in Bernburg Ute Nicklisch

Bernburg - Unübersichtliches Liniennetz, unregelmäßige Fahrzeiten, nur teilweise Verknüpfung der Linien, kaum Verbindungen in den Abendstunden und an den Wochenenden - der öffentliche Busverkehr in Bernburg lässt viele Wünsche offen. Die Fahrgastzahlen sind ein Beleg für das unattraktive Angebot, liegen sie doch niedriger als in vergleichbaren Regionen des Landes Sachsen-Anhalt.

Doch Besserung ist in Sicht. Zentraler Punkt eines neuen Konzeptes, das frühestens ab 2019 umgesetzt werden soll, ist der Umbau der Haltestellen vor dem Kreishaus I zu einem Inselbussteig, der von bis zu sechs Bussen gleichzeitig genutzt werden kann.

Mehr Fahrgäste sollen Mehrausgaben decken

Die Mehrausgaben für das deutlich verbesserte Angebot sollen durch die Erlöse aus steigenden Fahrgastzahlen kompensiert werden, erläuterte Markus Senze, Mitarbeiter des städtischen Planungsamtes, bei der Präsentation des Konzeptes im Bernburger Planungsausschuss. „Tagsüber verkehren dann alle 30 Minuten zwei Stadtlinien“, kündigte er an. Eine verbindet montags bis freitags zwischen 6 bis 20 Uhr den Strenzfelder Hochschul-Campus mit dem Bernburger Süden, die andere Gröna mit Latdorf.

Große Teile der Kernstadt würden so mit einem regelmäßigen und verlässlichen Takt erschlossen. Ergänzt wird das Angebot durch Regionalbusse, die im Abstand von zwei Stunden montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr die Kreisstadt mit dem Umland verbinden.

Integriert in die Planungen ist auch eine Abstimmung mit dem Bahnverkehr. Dies ermöglicht Reisenden somit künftig, Nienburg und Könnern im Stundentakt entweder mit Bus oder Bahn zu erreichen. Gleiches gilt auch für die entgegengesetzte Richtung. An Wochenenden soll das Fahrtenangebot geringer, aber dennoch regelmäßig sein.

Kein Anschluss für Biendorf, Preußlitz und Wohlsdorf

„Gegenüber der jetzigen Situation haben sämtliche Bernburger Ortsteile einen Vorteil“, sagte Markus Senze nach dem Einwand von Biendorfs Ortsbürgermeister Uwe Cisewski (CDU), dass sein Dorf ebenso wie Preußlitz und Wohlsdorf nicht an eine der beiden Stadtlinien angebunden ist. Sehr wohl aber an die im Zweistunden-Takt verkehrenden Regionalbusse, die bis auf wenige Ausnahmen jeden Ort im Altkreis Bernburg anfahren.

Treffen werden sich die Busse künftig am unteren Karlsplatz an der sogenannten Rendezvoushaltestelle, womit dort der sofortige Umstieg von einer in die andere Linie ermöglicht wird. Um Zeit zu sparen, sollen die Busse auch aus Richtung Karlstraße die neugestaltete Haltestelle anfahren dürfen, der Umweg über die Liebknechtstraße würde entfallen. In einem weiteren Schritt wäre auch die Öffnung der Annenkreuzung von der Friedensallee aus denkbar, sagte Dezernent Holger Dittrich.

Annenkreuzung für Busse von Friedensallee öffnen?

Wie genau der Verkehr im Bereich des Kreishauses I geführt werden kann, ist allerdings noch offen. „Die Feinplanung steht noch nicht“, betonte Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos). Sicher ist aber, dass mit dem Umbau die bisherige Schotterfläche zwischen Bushaltestellen und Park wegfällt und damit auch einige noch junge Linden. „Das ist der beste Standort. Mit diesen Baumfällungen werden die Bernburger leben können“, glaubt SPD-Stadtrat Hagen Neugebauer. Ursprünglich war bei der Erarbeitung des Konzeptes - beteiligt waren neben Stadt- und Kreisverwaltung die Kreisverkehrsgesellschaft, die Arbeitsagentur, das Landesverkehrsministerium, die Nasa und Nachbarkommunen - der Bereich Steinstraße/Lindenstraße als bester und betriebskostengünstigster Busknotenpunkt ermittelt worden. Allerdings fand sich für diesen völlig neuen Standort keine politische Mehrheit im Stadtrat.

Neue „Rendezvoushaltestelle"  soll 2019 gebaut werden

Finanzieren will die Stadt Bernburg die neue Rendezvoushaltestelle mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ und Zuschüssen des Salzlandkreises. Laut Holger Dittrich werden die Gesamtkosten auf eine hohe sechsstellige Summe geschätzt. Vorgesehen sei der Umbau im Jahr 2019.

Die ursprünglich für 2018 vorgesehene Neugestaltung des benachbarten Rheineplatzes soll um zwei Jahre verschoben werden, um dann für dieses Vorhaben ebenfalls Fördermittel einzuwerben. Da die Stadt fürs kommende Jahr den Bau neuer Dauer-Parkplätze auf dem Areal des abgerissenen Makarenko-Hauses ins Auge gefasst hat, besteht für den Rheineplatz-Umbau keine akute Notwendigkeit. (mz)