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Spielfest in Güsten Spielfest in Güsten: Alternative Sportverein

Von Paul Spengler 14.05.2013, 15:22
Zu einem Aktionstag „Kinder in Vereine“ hatten am Samstag der Kreissportbund Salzland, die Kreissportjugend und mehrere Vereine in das Jugendzentrum des SOS-Kinderdorfs nach Güsten eingeladen. Tom Asmussen (l.) versucht sich hier beim Stiefelzielwurf.
Zu einem Aktionstag „Kinder in Vereine“ hatten am Samstag der Kreissportbund Salzland, die Kreissportjugend und mehrere Vereine in das Jugendzentrum des SOS-Kinderdorfs nach Güsten eingeladen. Tom Asmussen (l.) versucht sich hier beim Stiefelzielwurf. Engelbert Pülicher Lizenz

Bernburg/MZ - „So viele Teilnehmer hatten wir nicht unbedingt erwartet“, meinte Claudia Schmid-Stahmann. Die Vorsitzende des Reitvereins „Schweizerhof Güsten 1997 e. V.“ hatte sich am Samstag gemeinsam mit dem Kreissportbund Salzland und der Kreissportjugend zusammengetan, um auf dem Gelände des SOS-Jugendzentrums in Güsten ein Spielfest zu organisieren.

„Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche an den Sport heran zu führen“, erklärte Denise Eckstein-Bunk. Die Sozialarbeiterin, die beim Kreissportbund beschäftigt ist, um die Möglichkeiten des Bildungs- und Teilhebepakets nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV) bekannter zu machen, hatte gemeinsam mit anderen eine „Spiele-Olympiade“ zusammengestellt. Dabei hatten die Kinder verschiedene Stationen zu absolvieren.

Dazu gehörten beispielsweise Stiefelweitwurf und Sackhüpfen. Aber auch das Geschicklichkeitsspiel Jakoloo oder ein Tisch mit dem so genannten Speedhockey, bei dem es um Reaktionsschnelligkeit geht, standen bereit. Lothar Schröder vom Kreissportbund war auch mit einer mobilen Soccer-Anlage angereist.

Das Thema Bildung und Teilhabe für finanzschwache Familien stand an diesem Tag zwar nicht im Vordergrund, wurde bei Nachfrage aber auch nicht ausgespart. Denn es ging den Verantwortlichen an diesem Tag generell darum, Eltern und Kindern die Möglichkeiten von Vereinen aufzuzeigen.

„Bei dem Thema Bildung und Teilhabe ist es nach wie vor schwierig, die Familien direkt zu erreichen“, waren sich Denise Eckstein-Bunk und ihre Sozialarbeiter-Kollegin Carola Hoffmann von der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis einig. Die Sozialarbeiterinnen gehen vor Ort in Schulen und andere Einrichtungen, um dafür zu werben, dass bei Bedarf der notwendige Antrag gestellt wird, damit der monatliche Vereinsbeitrag bis zu zehn Euro übernommen wird. „Wir haben 284 Sportvereine im Salzlandkreis“, erklärte Denise Eckstein-Bunk. Einen Teil davon habe sie bereits aufgesucht, berichtete die Mitarbeiterin des Kreissportbundes. „In der Regel findet sich jemand im Verein, der sich um die Abrechnung kümmert“, lautet ihre vorläufige Zwischenbilanz.

Dietrich Kühn leitet das Kinder- und Jugendzentrum des Vereins SOS-Kinderdorf in Güsten. Der gelernte Diplom-Ingenieur ist dort verantwortlich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum. Zu den Angeboten gehört auch Nachhilfeunterricht. „Dafür kommen auch Kinder aus Alsleben oder Plötzkau zu uns“ berichtete Dietrich Kühn. Das SOS-Jugendzentrum wird nachmittags im Schnitt von 25 bis 30 Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis 25 Jahren besucht.

Eine große Gruppe von etwa 30 Jugendlichen brachte die Sport- und Karateschule aus dem benachbarten Staßfurt mit. Der Verein hat insgesamt 310 Mitglieder , davon sind allein 240 Karateka. Vereinsvorsitzender und Trainer Michel Olschewski demonstrierte mit seinen jungen Sportlern verschiedene Wettkampfsituationen. „Dieser Tag war eine gute Idee“, meinte Michel Olschewski nach der Veranstaltung.