Siegerehrung in Bernburg: Siegerehrung in Bernburg: Vom Rathaus direkt nach Russland

Bernburg - Jens Meißner ist für seine Redegewandtheit und mitreißende Art bekannt - nicht umsonst ist der Mitarbeiter der Stadtverwaltung immer mal wieder als „Moderator“ im Einsatz. Und so gelang es ihm auch am Donnerstag mühelos, Kinder und Erwachsene im Ratssaal zum Winken zu animieren und dabei laut „Dobre Djin“ - also „Guten Tag“ auf russisch zu rufen. Es war die Probe für die wenig später beginnende Videoübertragung nach Rostov Velikij.

Denn Kinder aus eben jener russischen Stadt und Bernburg hatten sich an einem Malwettbewerb zum Thema „Russische und Deutsche Märchen über Bären und andere Motive...“ beteiligt, den die Erdgasspeicher Peißen GmbH zusammen mit den Städten Bernburg und Rostov initiiert hatte. „Als wirtschaftliches Unternehmen haben wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung“, sagte Ivan Skoryy, Geschäftsführer der Erdgasspeicher Peißen GmbH. Daher habe man diesen deutsch-russischen Wettbewerb organisiert.

Nachdem eine vierköpfige Jury, bestehend aus Bernburgs Oberbürgermeister Henry Schütze, der Vorsitzenden des 1. Kunstkreises Sachsen-Anhalt Rosemarie Beyer, der Kunstwissenschaftlerin Christine Rink von der Hochschule für Grafik und Buchdruck Leipzig sowie MZ-Redakteurin Susanne Schlaikier, bereits im Oktober aus 181 Bildern die 24 schönsten ausgewählt hatte, wurden am Donnerstag im winterlich dekorierten Ratssaal und im Beisein von Heele Christ die Sieger gekürt. Zuvor jedoch wurde per Videokonferenz nach Rostov geschaltet, 2000 Kilometer von Bernburg entfernt. Doch dank moderner Technik wurde die Entfernung in wenigen Minuten überwunden. Nachdem sich beide Seiten lautstark begrüßt und zugewunken hatten, folgten ein paar Worte von Bernburgs stellvertretenden OB Paul Koller an den Bürgermeister von Rostov. Mit einem musikalischen Programm verabschiedeten sich die Kinder aus Russland und wünschten allen ein schönes Weihnachtsfest.

Kinder aus elf Kindertagesstätten und Schulen/Horten aus Bernburg hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt und 126 Bilder eingereicht. Die Gewinner sind: Paula Schimpf, Kita „Sonnenschein“ in Leau, Mia Gottschalk, Kita „Benjamin Blümchen“ in Bernburg, Lena Benker und Viviane Krause, Kita „Löwenzahn“ in Bernburg, Marit Großhans, Kita „Grönaer Spatzen“ in Gröna, Isabella Sendelbeck und Felix Gemende, Kita „Marienkäfer“ in Bernburg, Laurin Schößler und Jonas Lange, Hort Grundschule Baalberge sowie Jonas Mädge, Vivien Antonia Ebeling, Klara Stolze und Anna J. Seyffart, Hort Grundschule „Franz Mehring“ in Bernburg.

Zudem nahmen Kinder von der Heiliger-Dimitry-von-Rostov-Stiftung in Rostov teil. Die Stiftung unterstützt Kinder ohne elterliche Betreuung und Kinder aus Großfamilien. Dazu zählen Kinder einer Moskauer Behindertenschule und eines Kinderheims.

Die 24 schönsten Motive des Wettbewerbs wurden übrigens auch in einem Kalender veröffentlicht. Zu sehen sind da Märchen wie „Schneeweißchen und Rosenrot“ im Mai und Oktober, „Das Dschungelbuch“ im September, oder einfach „Mischka, der Bär“ im April. Stolz nahmen die Preisträger ihre Urkunden, einen Gutschein für den Vergnügungspark „Belantis“ und natürlich einen der Kalender entgegen. Dabei war die jüngste Gewinnerin, Marit Großhans (4) aus der Kita „Grönaer Spatzen“ kaum größer als der Jahresweiser und konnte ihn daher kaum tragen. Für ihren Beitrag hatte sie nicht nur gemalt, sondern auch bunte Papierschnipsel aufgeklebt. Ihr Werk ziert den Monat September. Aber auch alle anderen Teilnehmer wurden mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent gewürdigt. Ebenfalls eine Anerkennung erhielten alle Kindereinrichtungen, die sich am Wettbewerb beteiligt hatten.

Die Kalender sind in einer Stückzahl von 400 erschienen. Käuflich können sie leider nicht erworben werden - vielmehr sollen die verbliebenen Exemplare verschenkt werden.

Alle 181 eingereichten Bilder werden noch bis Ende kommender Woche im Ratssaal des Rathauses ausgestellt.

Die Ausstellung kann zu folgenden Öffnungszeiten besucht werden: Montag von 9 bis 17 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 9 bis 18 Uhr, Donnerstag von 9 bis 15 Uhr und Freitag von 9 bis 12 Uhr. (mz)