Sanierungspreis Sanierungspreis 2017 der Stadt Bernburg: Sandy und Sandra Grimm am Kugelweg 6 werden ausgezeichnet

Bernburg - Als sich Sandy Grimm mit seiner Ehefrau Sandra Gedanken über die Altersvorsorge macht, fällt ihre Wahl auf eine Immobilie. Doch welche soll es sein? „Wir haben uns zwei, drei angeschaut, aber das Richtige war zunächst nicht dabei“, erinnert sich der 44-jährige Poleyer.
Dann stößt er auf ein Verkaufsinserat für das denkmalgeschützte Haus Kugelweg 6. „Ideal für meine beiden Firmen“, schätzt der EDV-Experte ein. Doch das aus dem Jahr 1840 stammende klassizistische Gebäude ist ziemlich marode.
Saalplatz-Sanierung gab den Ausschlag für den Kauf
Trotzdem stürzt sich das Paar ins Abenteuer, ein Denkmal zu restaurieren. Es ist ein Dominoeffekt. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft saniert die kommunale Wohnstättengesellschaft bereits das Saalplatz-Ensemble. „Wäre das nicht gewesen, hätte ich das Haus nicht gekauft“, sagt Sandy Grimm heute rückblickend. So aber ist er sich sicher, dass das „hier eine richtig schöne Ecke wird“.
Der Geschäftsmann hat seinen Teil dazu beigetragen. Nach dem Kauf der Immobilie im Vorjahr beseitigte er die Schäden an den Stuckteilen der Fassade, erneuerte die veraltete Elektrik komplett, arbeitete die historischen Türen monatelang auf, ließ Stuckdecken und Eichenparkett unangetastet.
„Wir haben versucht, das Flair dieses Hauses zu bewahren“, sagt der Bauherr. Im Erdgeschoss ist er mit seinen Firmen vor einem Jahr eingezogen, hat eine weitere Gewerbefläche vermietet. Seit September ist auch die letzte Mietwohnung bezugsfertig und mittlerweile vermietet.
Restaurierung wurde deutlich teurer als geplant
Die Restaurierung ist ein gutes Drittel teurer geworden als geplant, sagt der 44-Jährige. Unter anderem auch, weil er eine böse Überraschung erlebte. „Eine Seitenwand war komplett nass, da mussten wir den gesamten Putz abschlagen.“
Die Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde sei auch nicht ganz einfach gewesen. Er habe die Fassade mit Strukturputz versehen wollen, um die Risse nachhaltig beseitigen zu können. Dies sei leider wegen einer fünf Millimeter dickerer Putzdecke nicht erlaubt worden.
„Die Risse werden wiederkommen“, sagt der Bauherr, der wiederum der Stadtverwaltung großes Lob zollt für die schnelle Hilfe bei der Förderung dieses privaten Bauvorhabens. (mz)