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Salzlandkreis Salzlandkreis: Schlümpfe wollen Piraten besiegen

Von ANGELIKA ADAM 07.08.2011, 14:45

ILBERSTEDT/MZ. - Gegen die Bootsbesatzungen hatte er keine Chance. Trotzdem nahm Kevin Grabowski auf seiner Luftmatratze den Kampf gegen die fünf Boote auf der etwa 200 Meter langen Strecke auf der Wipper auf. Er wurde genauso enthusiastisch von den Zuschauern in Ilberstedt gefeiert wie Florian Schumann. "Der einsame Wipperpirat", mit der Startnummer 1 versehen, musste mit seinem Gefährt sogar einen zweiten Anlauf nehmen, um in Fahrt und wohlbehalten und überglücklich ans Ziel zu kommen.

Auf der Wipper lieferten sich vor allem die "Wipperräuber", das Boot aus Schlumpfhausen, die "Black Paerl" und "Star Wars" ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auch deshalb gab es am Ende keinen Sieger, wie Bürgermeister Lothar Jänsch erklärte, "sondern Urkunden und Preise für alle Teilnehmer, denn alle haben es verdient."

"Eine kluge Entscheidung, denn vor dem eigentlichen Rennen hatten vor allem die Papas und Opas jede Menge zu tun, um nicht nur fahrtüchtige, sondern auch attraktive Boote an den Start zu bringen. Etwa wie Gerd Dörke aus Güsten, der drei Wochenenden beschäftigt war, um der "Star wars"-Besatzung ein schwimmfähiges Gefährt herzustellen. Der fünfjährige Kevin, der elfjährige Dominik und der zwölfjährige Steuermann Gino aus Löbnitz waren stolz, als sie nach ihrer Jungfernfahrt auf der Wipper wohlbehalten im Ziel ankamen. Dabei hatte Bootsbauer Dörke vor dem Start noch geflaxt: "Entweder es ist ein Boot oder es wird ein U-Boot. Aber die Feuerwehr ist ja da."

Während Wehrleiter Matthias Stiemer und Kamerad Andreas Wilke die Boote am Ziel in Empfang nahmen, begleitete Hans Sehnert die ganze Fahrt. Er hatte ein wachsames Auge darauf, dass die sieben Schlümpfe mit Kater Asrael genau so sicher ans Ziel kamen wie Tilo Hartmann, Elina Duschka und Nils Schiersch, für die René Duschka extra ein Piraten-Schiff gebaut hatte. Als das Gefährt und seine Besatzung glücklich am Ziel ankamen, war er sichtlich erleichtert, dass alles gut gegangen war. Kein Boot kenterte. Dafür musste Feuerwehrmann Sehnert ein paar mal mit dem kalten Wipperwasser Bekanntschaft schließen.

Ein Fest der Ilberstedter für die Ilberstedter - so kann man das Heimatfest der Gemeinde am Ende der erfolgreichen zwei Festtage beschreiben. Zwei Tage lang war der Sportplatz Dreh- und Angelpunkt für die Einwohner des Ortes. "Und das Wetter hat uns auch keinen Strich durch die Rechnung gemacht", freute sich Bürgermeister Lothar Jänsch, "obwohl der Wetterbericht nichts gutes ahnen ließ". Bis tief in die laue Nacht haben die Ilberstedter gefeiert. Das diesjährige Badewannenrennen erwies sich wie in den Vorjahren als wahrer Publikumsmagnet. Neben diesem Höhepunkt auf dem Wasser ließen sich die Ilberstedter auch einiges auf dem Lande einfallen. Mit Kinderbelustigungen, Fußball sowie einem Tanzabend kam jeder auf seine Kosten. Besonders gut bei den zahlreichen Festbesuchern kamen die Auftritte der Krümelgruppe des VfL Ilberstedt und die Line Dancer aus Aderstedt an. Für sie gab es extra viel Applaus.

Insgesamt war Bürgermeister Jänsch zufrieden mit dem 31. Heimatfest: "Es war das beste Heimatfest seit langem."