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Salzlandkreis Salzlandkreis: Birk Nowag kämpft weiter mit den Schlammmassen

Von PAUL SPENGLER 14.09.2011, 17:00

STRENZNAUNDORF/MZ. - Der Kfz-Meister verdient seinen Lebensunterhalt zusätzlich mit Taxifahren. Als er mit dem Taxi am Sonntag unterwegs war, musste er unterwegs ausgerechnet noch einen platt gefahrenen Reigen auswechseln. Als er dann in Strenznaundorf eintraf, konnte er am gleichen Abend nichts mehr tun.

Vor dem Haus in der Dorfstraße sind alle möglichen Gegenstände aus dem Wohnhaus aufgestellt. Steintöpfe, aber auch eine Ballonflasche müssen noch vom Schlamm gereinigt werden. Nowag versucht, eine Wasserpumpe in Gang zu bringen, die ebenfalls im Schlamm gelegen hat. "Ich muss noch an den Brunnen heran, um das ganze Zeug abzuwaschen", sagt der 37-Jährige.

"Um den Hof zu räumen, brauche ich einen Minibagger und einen Container", überlegt Nowag. Doch das ist vor allem eine Geldfrage. Im vergangenen Jahr hat er erst die Hausfassade gestrichen. Auch die Berechnung der Abwassergebühren nach der Gebäudefläche hat ein tiefes Loch in die Haushaltskasse gerissen. Um Geld zu sparen, hat Nowag auf eine Hausratversicherung verzichtet. Das war ein Fehler.

Die Spuren des Schlamms an dem Wohnhaus sind unübersehbar. Bis zu einer Höhe von 40 Zentimetern haben Wasser und Schlamm im Erdgeschoss des Hauses gestanden. Glücklicherweise hat Birk Nowag in Lutz Exner einen Bekannten, der ihm zusammen mit zwei anderen Männern bei den gröbsten Arbeiten hilft. Exner hat in Latdorf einen Hausmeisterservice gegründet. Jetzt schiebt er Schubkarren für Schubkarren voller Schlamm aus dem Haus.

"Ich will den Schlamm heute unbedingt aus dem Haus haben", sagt Nowag. Die Küche im Erdgeschoss wurde als erstes gereinigt. Die Fliesen im Wintergarten sind schon fast frei. Doch in dem Raum mit der Waschmaschine liegt der Schlamm noch zehn Zentimeter hoch.

An diesem Morgen findet in Strenznaundorf gerade eine Straßenbegehung durch Peter Zimmermann vom Kreisstraßenbauamt des Landkreises statt. Die Kreisstraße 2111 zwischen Gnölbzig und Strenznaundorf ist schwer beschädigt. Eine hohe Schlammlawine hat sich übereinander geschoben. Der Asphalt hat sich so aufeinander getürmt, dass er an tektonische Platten erinnert. "2012 sollte die Straße ausgebaut und der Durchlass erneuert werden", sagt Zimmermann. Jetzt gelte es zu überlegen, ob die Maßnahme vorgezogen werden kann. Ansonsten muss eine provisorische Lösung her, die wiederum Geld auffrisst, ohne als Dauerlösung zu taugen.