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#alarmstuferot Sabrina Hoffmann spielt in Theatergruppe Mona Lisa Bernburg: Auch Vorsitzende des Theatervereins.

Von Susanne Schlaikier 28.11.2020, 13:56
Sabrina Hoffmann in der jüngsten Inszenierung als „Kostüm“
Sabrina Hoffmann in der jüngsten Inszenierung als „Kostüm“ Christian Müller

Bernburg - Sie war die naschhafte Weihnachtselfe Mickie, die hübsche und intelligente Wirtin „Mirandolina“ in der gleichnamigen Komödie, eine der Stiefschwestern im „Aschenputtel“ und zuletzt ein Kostüm in „Bretter, die die Welt bedeuten“: Sabrina Hoffmann.

Tatsächlich gehört die Theaterbühne seit elf Jahren fest zum Leben der Bernburgerin. Denn die Bernburgerin ist seither begeisterte Laien-Darstellerin in der Theatergruppe „Mona Lisa“. Seit September ist sie darüber hinaus die Vorsitzende des Theatervereins.

Seit September ist Sabrina Hoffmann auch Vorsitzende des Theatervereins

Ihre Vorgängerin Doreen Ermisch habe sie vorgeschlagen, erzählt Sabrina Hoffmann, die zuvor bereits Beisitzerin im Vorstand war. Vor allem müsse sie den Verein nach außen hin repräsentieren, sagt die 32-Jährige. Sie ist verantwortlich für den Schriftverkehr und die Leitung der Mitgliederversammlung. Ansonsten sei aber alles Team-Leistung, betont die Vereinsvorsitzende.

Ihre Leidenschaft fürs Theater und die Bühne hat die gelernte Informatikerin und Verwaltungswirtin, die zudem einem Bachelor-Abschluss in Soziale Arbeit hat, mit Anfang 20 entdeckt. Damals habe sie die Musicals „Mamma Mia“ und „König der Löwen“ gesehen und war so fasziniert, „dass ich es selber gern probieren wollte“.

Sie erkundigte sich im Bernburger Theater, welche Möglichkeiten es gebe - und landete schließlich bei „Mona Lisa“. Bis dahin, gibt Sabrina Hoffmann zu, hatte sie das Theater kaum wahrgenommen.

Sabrina Hoffmanns erste Rolle war ein Räuber in „Die Schneekönigin“ 

Doch gleich mit ihrer ersten Rolle, einem Räuber in „Die Schneekönigin“, änderte sich das. Sie hat sofort „Feuer gefangen“. Sie sei damals von einem guten Team aufgenommen worden. Auch die fast schon professionellen Bedingungen - angefangen vom Bühnenbild bis zu den Kostümen - haben sie sofort überzeugt. Auf der Bühne, das sei eine eigene Welt, versucht sie, ihre Begeisterung zu beschreiben. „Alles drumherum ist auf einmal weg.“

Und ja, zwischendurch hat Sabrina Hoffmann überlegt, ob sie diesen Weg auch beruflich einschlagen soll. Aber dann hat sich die zweifache Mutter für ein stabiles Berufsleben entschieden.

Zumindest aber Anregungen hat sich die Laien-Darstellerin bei den Profis geholt - und an zwei Workshops an der Stage School in Hamburg teilgenommen. Vor allem sei es spannend gewesen, einmal andere Schauspiel-Methoden auszuprobieren, sagt Sabrina Hoffmann.

Die Marjorie in „Bis zum Äußersten - Extremities“ würde sie gern spielen

Gibt es eine Traum-Rolle, die sie gern mal spielen würde? Natürlich. Die eine - Luise Miller aus Schillers „Kabale und Liebe“ hat sie schon gespielt. Die andere, die Marjorie aus „Bis zum Äußersten - Extremities“ steht noch auf ihrem Wunschzettel.

Wobei, Sabrina Hoffmann wäre im Moment froh, wenn sie überhaupt etwas spielen dürfte. Denn die Premiere von „Bretter, die die Welt bedeuten“ war vorerst ihr letzter Auftritt. Direkt danach kam der zweite Lockdown und das Theater wurde geschlossen.

Obwohl Hoffmann die Schauspielerei nur als Hobby betreibt, so hadert sie dennoch mit der Schließung sämtlicher Kulturstätten. „Ich wünsche mir dringend Alternativen zu den jetzigen drastischen Maßnahmen, die nicht nur für uns, sondern für die gesamte Veranstaltungsbranche und Kultur nicht mehr tragbar sind“, meint Hoffmann.

Sie bange mit den professionellen Künstlern, die in diesen Zeiten ihre Existenzgrundlage verlieren. „Es wird Zeit, dass die Kunst und Kultur endlich die Anerkennung und die Bedingungen bekommen, die sie brauchen.“ Sie begrüßt Bewegungen wie #alarmstuferot. „Was wäre, wenn die Künstler im Fernsehen und Radio mal eine Woche streiken und diese für uns heute selbstverständlichen Kanäle einfach mal still blieben?“ (mz)