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Großsteingräber, Grabhügel Saale-Radweg bei Grimschleben und Latdorf: Informationstafeln Tafeln erklären Orte der Frühgeschichte

Von Ute Nicklisch 30.10.2017, 15:03
Vereinsvorsitzender Andreas Neubert überlässt der sechsjährigen Clara Strechel die Ehre, die neue Informationstafel am Saale-Radweg bei Latdorf zu enthüllen.
Vereinsvorsitzender Andreas Neubert überlässt der sechsjährigen Clara Strechel die Ehre, die neue Informationstafel am Saale-Radweg bei Latdorf zu enthüllen. Ute Nicklisch

Latdorf - Dass die Mitglieder des Arbeitskreises Archäologie im Bernburger Land ziemlich hart gesotten sind, hat sich am Sonntagvormittag gezeigt. Trotz des wütenden Sturmes weihten sie, wie geplant, ihre neuen Informationstafeln ein.

Die weisen auf bedeutende archäologische Bodendenkmäler in der Region hin. Dazu zählen der Pohlsberg und Pfingstberg, die Steinerne Hütte und das Spitze Hoch bei Latdorf, der Schneiderberg in Baalberge, der Heringsberg und Burgwall bei Grimschleben, der Bierberg bei Gerbitz, der Bläs bei Altenburg und der Fuchsberg bei Weddegast.

Tafeln weisen auf Bodendenkmale hin

All diese meist imposanten Großsteingräber, Grabhügel und Burgwälle sind bereits in den vergangenen acht Jahren von den Vereinsmitgliedern mit einer solchen Informationstafel ausgestattet worden. „Heute übergeben wir hier am Saaleradweg bei Latdorf sowie parallel auch bei Grimschleben zwei zusammenfassende Tafeln zum Kerngebiet der Bodendenkmale im Bernburger Land“, erklärte Andreas Neubert als Vorsitzender des Vereins.

Auch wenn sich bei dem stürmischen Wetter offensichtlich kein weiterer Besucher aus dem Haus wagte, enthüllte die sechsjährige Clara aus Calbe voller Spannung die neue Tafel bei Latdorf. Denn ihr Opa Uwe Klamm ist seit kurzem Mitglied im Arbeitskreis Archäologie im Bernburger Land. Als langjähriges Mitglied des Heimatvereins in seinem Wohnort Calbe möchte Klamm damit die beiden Vereine näher zusammen führen. Die Arbeit des Bernburger Vereins interessiert ihn sehr.

Auch Enkelin Clara Strechel ist dabei oft an Opas Seite, wie eben am Sonntagvormittag. „Da werden wir jedes Mal dran denken, wenn wir hier mit den Fahrrädern vorbeifahren“, sagte Uwe Klamm stolz. Denn irgendwie habe die Enkelin Clara mit der Enthüllung der Tafel auch ein kleines Stück Geschichte mitgeschrieben.

Die neuen Informationstafeln sind mit einer Landkarte sowie wissenswerten Details ausgestattet. So wie auch schon die zwölf bestehenden Tafeln wurden auch die neuen Exemplare aus wetterfestem Kunststoff gefertigt.

Archäologische Funde weisen 7.000 Jahre zurück

Wie Andreas Neubert weiter informierte, gehört das Bernburger Land mit seinen fruchtbaren Lößböden zu den ältesten dauerhaft besiedelten Landschaften in Mitteleuropa. Seit mehr als 7.000 Jahren war es immer wieder ein besonderer Siedlungsschwerpunkt der verschiedensten Völker und Kulturen. Entsprechend reich sei auch sein archäologisches Erbe. Besonders eindrucksvoll zeugen davon die Grabhügel, Großsteingräber und Wallanlagen, die heute noch das Bild unserer Landschaft prägen. Auf dieses reiche Erbe aufmerksam zu machen, dafür setzen sich die Vereinsmitglieder unter anderem mit den Informationstafeln ein.

„Ich wünsche mir, dass die Grimschlebener, Latdorfer, Bernburger, Nienburger und all ihre Gäste aus nah und fern die neuen Übersichtstafeln annehmen mögen“, sagte Andreas Neubert abschließend und dankte gleichzeitig allen Unterstützern und dabei nicht zuletzt der Einheitsgemeinde Nienburg.

(mz)